Telefónica O2 muss Ergebnisknick hinnehmen

Stabiler Cash-flow sichert leicht erhöhte Dividende

Telefónica O2 muss Ergebnisknick hinnehmen

hei Frankfurt – Die unter der Mobilfunkmarke O2 bekannte Telefónica Deutschland musste dem scharfen Wettbewerb im dritten Quartal mit deutlichen Umsatzeinbußen Tribut zollen. Die Kosten für Marketing und Kundenbindung zehrten darüber hinaus am Ertrag und führten zu einem überproportionalen Rückgang des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda), das um 14 % einbrach. Die Mobilfunkservice-Erlöse sackten um 5,7 % auf 765 Mill. Euro ab, im Gleichschritt mit dem Wettbewerber E-Plus, dessen Übernahme Telefónica Deutschland bis Mitte nächsten Jahres unter Dach und Fach haben will. Dabei laufe “alles nach Plan”, hieß es dazu in einer Telefonkonferenz.Der Vorstand rechnet damit, dass die “widrigen Marktbedingungen” noch länger anhalten, was sich auch im just angelaufenen Weihnachtsquartal zeige. Telefónica Deutschland werde auch weiterhin in einen verbesserten “Kundenmix” investieren, um die Zahl von Smartphone-Nutzern mit hochwertigen Bündeltarifen auszubauen. Ihr Anteil sei im Berichtsquartal auf 62 (53) % der Mobilfunkeinnahmen gestiegen. Dies schlug sich in einem robusten Anstieg der Datenerlöse (ohne SMS) von 20,2 % auf 247 Mill. Euro nieder.Telefónica Deutschland verfolge konsequent die Strategie der “Monetarisierung von Datennutzung”, wie Konzernchef René Schuster betonte. Dazu werde auch sukzessive in den Netzausbau investiert. Die wachsende Akzeptanz des schnellen Mobilfunkstandards LTE soll es nach seiner Einschätzung erlauben, künftig die Früchte der im März eingeführten neuen Datentarifstruktur auf Basis eines wachsenden Vertragskundenbestands (+4,3 %) zu ernten. Die Smartphone-Penetration im gesamten Kundenstamm konnte per Ende September auf knapp 30 %, bei Vertragskunden auf fast 70 % erhöht werden.In den ersten neun Monaten hat Telefónica Deutschland die Investitionen moderat auf 468 (452) Mill. Euro erhöht und zugleich den Free Cash-flow bei 543 Mill. Euro nahezu stabil gehalten. Daher stellte Finanzvorstand Rachel Empey eine leicht steigende Dividende von insgesamt 525 Mill. Euro bzw. 0,47 (0,45) je Aktie in Aussicht. Davon gehen gut 400 Mill. Euro an die hoch verschuldete spanische Mutter.Im Festnetzgeschäft konnte das Unternehmen den Rückgang der Anschlüsse eindämmen, auf minus 29 000 nach minus 40 000 im Vorquartal. Die Einnahmen sanken um 8,1 % auf 311 Mill. Euro. Schuster unterstrich die Bedeutung von Bündelangeboten für den Markt, bei denen man weiter Gas geben wolle.