Telefónica spielt Teilverkauf ihres Netzes durch

Finanzspritze durch Investoren - Schuldenabbau

Telefónica spielt Teilverkauf ihres Netzes durch

hei Frankfurt – Die spanische Telefónica, die bereits ihre Funkturm- und Kabeleinheit Telxius für Investoren geöffnet hat – KKR zahlte 1,28 Mrd. Euro für einen Anteil von 40 % -, erwägt nun auch einen Teilverkauf ihres Festnetzes in Spanien. Wie mit Verweis auf unternehmensnahe Kreise berichtet wird, hat der Board entsprechende Pläne diskutiert, um angesichts hoher Investitionen dennoch finanziellen Spielraum zu gewinnen und möglichst auch die Nettoverschuldung weiter zu senken. Sie lag zum Ende des ersten Quartals bei 44 Mrd. Euro und damit zwar 9,8 % unter Vorjahr, wird von Konzernchef José María Alvarez-Pallete aber immer noch als zu hoch angesehen.Das Management ist offenbar auch der Ansicht, dass der Schuldenberg und der eingeschränkte Finanzspielraum eine Ursache für den Kursverfall der Aktie sind. Das Papier hat im laufenden Jahr knapp 10 % verloren und gut ein Viertel, seitdem Alvarez-Pallete die Nachfolge des langjährigen Chairman César Alierta angetreten hat, der Telefónica sicher durch die Turbulenzen der spanischen Finanzkrise steuerte. Allerdings steht der gesamte Sektor seit längerem unter Druck; die T-Aktie musste eine ähnliche Zurücksetzung hinnehmen. Telefónica hat allein in den vergangenen zwei Jahren rund 3 Mrd. Euro in den Ausbau von Glasfaserinfrastruktur gesteckt. Damit werden nun 20 Millionen Haushalte erreicht, das größte FTTH-Netz in Europa. Die Movistar- und Pay-TV-Plattform des Konzerns hat mit täglich 10 Millionen Nutzern einen Meilenstein erreicht. Content erworbenAuch in diesem Bereich hat die Gesellschaft stark investiert. Der spanische Konzern gehört zu den wenigen in der Branche, die auf eigenen, erworbenen oder produzierten Content setzen. So hat das Unternehmen binnen weniger Tage zunächst 2,94 Mrd. Euro ausgegeben, um sich die Übertragungsrechte für La Liga (das spanische Pendant zur Bundesliga) für drei Saisons zu sichern. Unmittelbar danach erhielt Telefónica den Zuschlag für die Senderechte bei Europa League und Champions League für die Jahre 2018-2021. Dafür wurden 1,08 Mrd. Euro fällig.An potenziellen Investoren in das Glasfasernetz mangelt es nicht. Einige Infrastrukturfonds sollen bereits Interesse signalisiert haben. Für sie ist ein Investment in passive Infrastruktur, die stetige sichere Cash-flows abwirft, attraktiv. Die Telefónica-Aktie notierte gestern 1,4 % im Plus.