Terrorängste bringen Air France-KLM unter Druck

Umsatz rückläufig - Kabinenpersonal streikt

Terrorängste bringen Air France-KLM unter Druck

wü Paris – Nach anderen europäischen Fluggesellschaften hat auch Air France-KLM gewarnt, dass die jüngsten Terroranschläge in Frankreich und die geopolitischen Unsicherheiten die Einnahmen in diesem Jahr belasten dürften. Frankreich als Reiseziel stünde klar unter Druck, sagte Finanzchef Pierre-François Riolacci bei der Vorstellung der Halbjahresergebnisse. Das bekam die französisch-niederländische Airline bereits im zweiten Quartal zu spüren, als die Erträge je angebotenem Sitzplatzkilometer um 5,6 % einbrachen. Der Umsatz ging um 5,2 % auf 6,22 Mrd. Euro zurück.Da die Treibstoffkosten in diesem Zeitraum um knapp 30 % sanken, konnte Air France-KLM dennoch einen Nettogewinn von 41 Mill. Euro verbuchen und die Erwartungen übertreffen, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Verlust von 79 Mill. Euro angefallen war. Finanzchef Riolacci, der die Fluggesellschaft im November verlassen wird, geht davon aus, dass die Erträge im Sommer wegen der gesunkenen Nachfrage und der Überkapazitäten in der Branche weiter einbrechen werden. Der Druck auf die Erträge und negative Währungseffekte könnten die erwarteten Treibstoffeinsparungen in den kommenden Quartalen mehr als zunichtemachen.Damit nicht genug, denn bei Air France hat das Kabinenpersonal Mittwoch einen einwöchigen Streik begonnen. Französische Piloten hatten bereits zu Beginn der Fußball-Europameisterschaft gestreikt, was die Airline 40 Mill. Euro kostete. Laut Riolacci könnte der Streik jetzt teurer werden.Für das Gesamtjahr bestätigte Air France-KLM ihre Ziele, die Kosten währungsbereinigt um 1 % zu senken, die Schulden signifikant abzubauen und einen freien Mittelzufluss von 0,6 bis 1 Mrd. Euro nach Veräußerungen zu erreichen. Der neue Konzernchef Jean-Marc Janaillac will Anfang November seine Strategie vorstellen.Die Aktie von Air France-KLM gab am Mittwoch um 0,7 % auf 5,18 Euro nach, während der Index CAC 40 um 1,2 % zulegte.