Tesla-Kurs kommt unter die Räder
Von Peter Olsen, FrankfurtDie Aktie des Anbieters von Premium-Elektroautos, Tesla, ist vom Kurs abgekommen. Nach stetiger Überholfahrt brach das Papier des kalifornischen Unternehmens von Elon Musk seit September um gut ein Drittel ein und sackte zeitweise wieder unter die Schwelle von 200 Dollar ab. Damit wird Tesla, deren rein elektrisch betriebenen Fahrzeuge sich durch vergleichsweise hohe Reichweiten auszeichnen, mit nur noch 25 Mrd. Dollar bewertet.Über die Gründe des drastischen Kursverfalls wird an der Börse noch gerätselt, denn im Grunde sind professionelle Investoren weiterhin von dem Konzept von Tesla überzeugt. Mitunter wurden zwar Kursziele etwas nach unten angepasst, aber die von Morgan Stanley noch ausgerufenen 290 Dollar je Tesla-Aktie bedeuten weiterhin ein großes Kurspotenzial. Der seit Monaten auf dramatischer Talfahrt befindliche Ölpreis dürfte der Tesla-Aktie eigentlich auch nicht zusetzen, werden doch mit der Edellimousine S zu Preisen von 100 000 Dollar nicht gerade die preissensiblen Autofahrer angesprochen.Eher scheint der Kleinanlegeranteil im Tesla-Aktionärskreis für die Kursverluste verantwortlich, lassen diese sich doch in ihrer Stimmung eher kurzfristig von makroökonomischen Daten beeinflussen, mutmaßen die Institutionellen. Vielleicht aber schauen auch die Profis weiter in die Zukunft und justieren ihre Einschätzungen bezüglich der Wachstumschancen von Tesla in einem auch im Elektroautosegment kompetitiver werdenden Umfeld nach.Um die Batteriekosten deutlich nach unten zu bekommen, muss Tesla in die Stückzahlen gehen. Das geht aber nur über billigere und damit wohl weniger profitable Modelle. Das Model 3 soll in wenigen Jahren für 35 000 Dollar kommen, in dieser Käuferschicht spielt der Spritpreis aber durchaus eine Rolle. Morgan Stanley glaubt nicht mehr daran, dass Tesla 2020 auf 500 000 Fahrzeuge im Jahr kommt. Allenfalls knapp 300 000 seien drin.—– Wertberichtigt Seite 6