Tesla legt für Fabrik vor den Toren Berlins nach

Aktie knackt zeitweise die 1 000-Dollar-Marke

Tesla legt für Fabrik vor den Toren Berlins nach

sp/dpa-afx Berlin – Der US-Elektroautobauer Tesla hat für seine vor den Toren Berlins geplante Fabrik neue Unterlagen für den Antrag auf eine umweltrechtliche Genehmigung eingereicht. Das teilte das Umweltministerium des Landes Brandenburg mit. Das Vorhaben des US-Konzerns, der vom nächsten Jahr an bis zu 500 000 Elektrowagen pro Jahr an seinem ersten europäischen Produktionsstandort in Grünheide vom Band laufen lassen will, ist unter Umweltschützern umstritten, weshalb dem Bau Verzögerungen drohen.Der Tempolauf der Tesla-Aktie ist davon allerdings nicht betroffen. Seit Anfang Juni hat das Papier noch einmal knapp ein Viertel zugelegt. Die Marktkapitalisierung liegt mittlerweile bei rund 180 Mrd. Dollar. Tesla ist an der Börse jetzt mehr wert als BMW, Daimler und Volkswagen zusammen und hat sich – nachdem der Kurs gerade die 1 000-Dollar-Marke geknackt hat – an den wertvollsten Autokonzern Toyota (rund 210 Mrd. Dollar) herangepirscht.In den neuen Unterlagen für die Fabrik in Grünheide beantragt das Unternehmen das Bauen mit Pfählen, wie das Umweltministerium mitteilt. Außerdem falle der angegebene Wasserverbrauch im Vergleich zum ersten Antrag geringer aus. Tesla hatte bereits Pfahlbohrungen durchgeführt, die bei Umweltschützern ebenso auf Kritik gestoßen waren wie der bisher angegebene Wasserverbrauch. Das Land werde den neuen Antrag im Internet veröffentlichen, kündigte das Ministerium an.Für Änderungen gebe es erneut das Recht auf Einwände. Auf den ersten Antrag hin waren mehr als 370 Einwände gegen das Projekt beim Land eingetroffen. Der Termin für die Diskussion darüber war wegen der Corona-Pandemie verschoben worden. Er soll laut Ministerium im September nachgeholt werden, wenn die Coronaregeln das zulassen. Dann sollen alle Einwendungen zu den Anträgen gemeinsam erörtert werden. Tesla hat die Bauarbeiten bisher auf eigenes Risiko vorangetrieben, weil die umweltrechtliche Genehmigung aussteht.Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) geht trotz wachsender Kritik davon aus, dass das Projekt genehmigt wird. “Es hängt alles von der Qualität der eingereichten Unterlagen ab”, sagte Steinbach im Wirtschaftsausschuss des Landtags. Für den Fall, dass alles “pikofein an der Stelle” sei, würde er nicht ausschließen, dass im September schon “deutlich etwas vom Rohbau” zu sehen sei.