Tesla macht Model S günstiger
Von Sebastian Schmid, New YorkFast 400 000 Vorbestellungen soll der Elektroautobauer Tesla Motors mittlerweile für seine günstigere Limousine Model 3 bekommen haben. Allerdings wird das Unternehmen die Produktion und die ersten Auslieferungen wohl frühestens im zweiten Halbjahr 2017 in Angriff nehmen können. Branchenbeobachter fürchteten bereits zur Vorstellung des Autos, dass dies zu einer Zügelung der Nachfrage für das erste Serienfahrzeug Model S führen könnte. Um dessen Nachfrage anzukurbeln, hat Tesla nun beschlossen, die eigentlich bereits vom Markt genommene Einstiegsversion mit 60-Kilowattstunden-Batterie zu einem günstigeren Preis zurückzubringen. Für 66 000 Dollar soll der Einstieg in die Tesla-Welt künftig zu haben sein. Ursprünglich waren für den Einstiegs-Tesla knapp 70 000 Dollar aufgerufen worden. Dass viele Model-3-Vorbesteller nun schnell auf die neue, günstigere Model-S-Variante umschwenken, erscheint angesichts der noch immer enormen Preisdifferenz indes unrealistisch: Das Model 3 soll bereits ab 35 000 Dollar zu haben sein und kostet damit kaum mehr als halb so viel.Zu einem möglicherweise größeren Problem als kurzfristig gebremstes Kaufinteresse könnte für den kalifornischen Elektroautoproduzenten eine Untersuchung der amerikanischen Verkehrsbehörde National Highway Traffic Safety Association (NHTSA) werden. Diese geht Berichten nach, denen zufolge es bei Teslas Model S Probleme mit der Radaufhängung gebe. Die Behörde warnte Tesla zudem davor, die Kunden nicht zu entmutigen, ihre Sicherheitsbedenken vorzubringen. Tesla beeilte sich, über den eigenen Blog sämtliche Vorwürfe zu bestreiten. Autotrader-Analystin Michelle Krebs rät dem US-Konzern laut Bloomberg zu mehr Gelassenheit. Sobald das Unternehmen mehr Autos verkaufe, würden auch derartige Probleme immer wieder auftreten. Tesla sollte darauf vorbereitet sein.Tesla erklärte, es gebe kein Sicherheitsproblem. Den Vorwurf, der Autobauer habe Kunden aufgefordert, ein Dokument zu unterschreiben, in dem diese ihr Stillschweigen gegenüber der NHTSA zusichern, bezeichnet Tesla als “absurd”. Im Fall einer kostenlosen Reparatur werde zum Teil eine Goodwill-Vereinbarung getroffen, die zum Ziel habe, dass man sich nach dem Bereitstellen einer kostenlosen Leistung nicht noch über eine Klage zusätzlichen Kosten gegenübersehe. Die Untersuchung der NHTSA ist von Beschreibungen der Vorgänge in einem privaten Online-Forum ausgelöst worden.