Der Gewinn wird im Ende März ablaufenden Geschäftsjahr nicht mehr so dynamisch wachsen wie in den Vorjahren. Aber er wird wachsen, anders als zunächst gedacht. Europas führende Billigfluglinie Ryanair profitiert von Kapazitätskürzungen der traditionellen Fluggesellschaften. Ticketpreise können stärker steigen, zusätzliche Einnahmequellen wie Sitzplatzreservierungen sprudeln, die Kosten legen weniger kräftig zu als befürchtet. Kann der Low Cost-Carrier, der in zehn Jahren die Passagierzahl um 50 % auf 120 Millionen pro Jahr ausgebaut haben will, das Tempo halten? Dafür spricht auf kurze Sicht das Verschwinden kleinerer Konkurrenten vom europäischen Markt. Zudem sind die großen Gesellschaften noch länger mit Restrukturierung beschäftigt. Allerdings ist die Ryanair-Aktie nach einer 50-prozentigen Steigerung seit Anfang 2012 gemessen an den Gewinnschätzungen nicht mehr allzu günstig bewertet. Es gäbe für die bilanzstarken Iren wohl kaum einen besseren Zeitpunkt für die seit 2006 zum dritten Mal anvisierte Übernahme des irischen Rivalen Aer Lingus. Jetzt müssen nur noch die EU-Wettbewerbshüter mitspielen. ste