Thales integriert Gemalto in Prognosen

Mittelfristige Ziele folgen im Oktober

Thales integriert Gemalto in Prognosen

wü Paris – Thales hat am Donnerstag neue Finanzziele für das laufende Jahr verkündet, in denen die seit dem 1. April effektive Integration von Gemalto berücksichtigt ist. Der französische Luftfahrt- und Rüstungselektronikkonzern hat den Spezialisten für Cybersicherheit und Hersteller von Chipkarten für 4,8 Mrd. Euro übernommen. Die Einschätzung des laufenden Jahres bleibe unverändert, erklärte Thales-Finanzchef Pascal Bouchiat. Es gehe vielmehr darum, die Auswirkungen der Integration von Gemalto in der Prognose für das Gesamtjahr zu berücksichtigen. Mittelfristige Ziele über 2019 hinaus will Thales am 3. Oktober während einer Investorentagung bekannt geben.Der Konzern erwartet für das laufende Jahr nun Neuaufträge für etwas mehr als 18 Mrd. Euro, nachdem er im Februar noch von Neuaufträgen in Höhe von 16 Mrd. Euro ausgegangen war. Das operative Ergebnis dürfte 1,98 Mrd. Euro bis 2 Mrd. Euro betragen, wozu Gemalto 200 Mill. Euro beitragen dürfte. Vor der Integration Gemaltos hatte Thales ein operatives Ergebnis von 1,78 Mrd. Euro bis 1,8 Mrd. Euro angepeilt. Die Gruppe geht zudem davon aus, durch die Übernahme Synergien in Höhe von 120 Mill. Euro zu erzielen.Sie war zunächst von Synergien in Höhe von 100 bis 150 Mill. Euro ausgegangen, wobei jedoch Synergien von 30 Mill. Euro durch Aktivitäten berücksichtigt wurden, die aus Wettbewerbsgründen verkauft werden mussten. Die Synergien sollen zu 35 % durch Einsparungen bei Kosten für Verwaltung und Vertrieb und zu 30 % durch Einsparungen im Einkauf erzielt werden, weitere 15 % durch die Zusammenlegung der Cybersicherheitsaktivitäten beider Gruppen. Das organische Umsatzwachstum dürfte unverändert 3 bis 4 % betragen. Thales geht davon aus, dass die von Gemalto übernommene SIM-Karten-Einheit schrumpfen wird, während Aktivitäten wie das Internet der Dinge, Biometrie und Cybersicherheit ein fast zweistelliges Wachstum verbuchen dürften.