Rüstungskonzern

Thales verkauft Signaltechnik für Züge

Thales will sich von seiner Sparte für Zug-Signaltechnik trennen, um sich künftig besser auf seine drei Kernbereiche Luft- und Raumfahrt, Verteidigung und Sicherheit sowie Cybersicherheit konzentrieren zu können. Der Konzern verhandelt deshalb...

Thales verkauft Signaltechnik für Züge

wü Paris

Thales will sich von seiner Sparte für Zug-Signaltechnik trennen, um sich künftig besser auf seine drei Kernbereiche Luft- und Raumfahrt, Verteidigung und Sicherheit sowie Cybersicherheit konzentrieren zu können. Der Konzern verhandelt deshalb exklusiv mit Hitachi Rail über den Verkauf der Einheit Ground Transportation Systems (GTS) für 1,66 Mrd. Euro. Die früher unter dem Namen Ansaldo bekannte Gruppe aus Genua, die seit 2015 zu Hitachi gehört, würde durch die Übernahme zu einem weltweiten Marktführer für Signaltechnik aufsteigen.

Der endgültige Preis der Transaktion, bei der Thales von Lazard beraten wird, soll später festgelegt werden. Sie dürfte jedoch erst Ende 2022 oder Anfang 2023 vollzogen werden, sofern die zuständigen Behörden zustimmen. Vor dem endgültigen Verkauf müsse Thales noch einen Carve-out, also eine Ausgliederung der Sparte vornehmen, erklärte das Management während einer Telefonkonferenz. Die Sparte mit rund 9000 Mitarbeitern ist in 42 Ländern vertreten. Sie kam im letzten Jahr auf einen Umsatz von 1,62 Mrd. Euro, ein Ebit von 86 Mill. Euro und Auftragseingänge von 1,65 Mrd. Euro. Sie war 2015 defizitär, kommt inzwischen aber wieder auf eine operative Marge von 7%.

Mit dem geplanten Verkauf reagiert Thales auch auf die Kritik einiger Investoren, in zu vielen Bereichen tätig zu sein. „Mit diesem strategisch wichtigen Schritt können wir uns auf die Entwicklung der drei Hochtechnologiebereiche mit langfristigem Wachstum konzentrieren, die in der Lage sind, dauerhaft zweistellige Margen zu erzielen: Luft- und Raumfahrt, Verteidigung und Sicherheit, Identität und digitale Sicherheit“, erklärte Konzernchef Patrice Caine. Das dürfte seiner Ansicht nach helfen, die Ebit-Marge zu verbessern und den Schuldenabbau voranzutreiben.

Wegen des geplanten Verkaufs hat der Konzern, an dem der französische Staat 25,7% hält, jetzt auch seine Prognosen für das laufende Jahr aktualisiert. Da die GTS-Sparte als im Verkauf befindlich in den Konten geführt wird, erwartet das Management nun einen Umsatz von 15,8 bis 16,3 Mrd. Euro anstatt wie bisher 17,5 bis 18 Mrd. Euro. Er peilt jetzt eine Ebit-Marge von 9,8% bis 10,3% an. Bisher hatte Thales 9,5% bis 10% als Ziel genannt.