Thalia und Mayersche bieten Amazon Paroli

Familieneigene Buchketten gehen zusammen

Thalia und Mayersche bieten Amazon Paroli

ab Düsseldorf – Die Buchhandelsketten Thalia und Mayersche Buchhandlung üben den Schulterschluss. Gemeinsam wollen die Nummer 1 und die Nummer 4 im deutschen Markt den bedeutendsten familiengeführten Sortimentsbuchhändler Europas formen, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Zusammen betreiben sie gut 350 Buchhandlungen im deutschsprachigen Raum. Zu den Vertragsdetails werden keine Angaben gemacht. Die Fusion steht noch unter Zustimmungsvorbehalt der Kartellbehörde.Mit dem Zusammenschluss reagieren die beiden familiengeführten Unternehmen auf die veränderten Rahmenbedingungen, namentlich die mit dem Online-Giganten Amazon veränderten Wettbewerbsverhältnisse. Der Druck auf den stationären Buchhandel hatte sich bereits 2014 in der Insolvenz des kirchlichen Verlags Weltbild manifestiert. Bis dato hatte Weltbild zusammen mit dem Partner Hugendubel hierzulande als größte Buchhandelskette gegolten. Seit 2017 gehört Weltbild komplett zur Droege Group.Thalia, die einst zu Douglas gehörte, wurde im Sommer 2016 mehrheitlich an die Freiburger Verlegerfamilie Herder veräußert. Mit dem Verkauf der Buchhandelskette beendete der Finanzinvestor Advent sein Douglas-Engagement. Die anderen Geschäfte waren in den Jahren davor Stück für Stück versilbert worden.Während Advent bei Thalia ausstieg, blieb die Douglas-Gründerfamilie Kreke mit 35 % an Bord. Die übrigen 65 % gingen an Herder. Mit kleineren Anteilen beteiligten sich damals auch der Digitalunternehmer Leif Göritz sowie Thalia-Chef Michael Busch. Der Kreis der Gesellschafter erweitert sich künftig um die Aachener Familie Falter.Die Mayersche samt ihrer Tochter Best of Books und Thalia werden gesellschaftsrechtlich integriert. Hartmut Falter, Inhaber und Geschäftsführer der Mayerschen, wird zweiter geschäftsführender Gesellschafter und Mitglied der Geschäftsleitung von Thalia. In dieser Funktion zeichnet er auch künftig für die Geschicke der Mayerschen und Best of Books, einem Shop-in-Shop-Anbieter, der Buchabteilungen in SB-Warenhäusern, Supermärkten und Drogerien bestückt, verantwortlich. Die Stärken von Thalia liegen nach den Angaben in Systemvorteilen und der Omni-Channel-Expertise. Besondere Bedeutung kommt zudem dem Geschäft mit dem E-Book-Reader Tolino zu.