Thielert landet bei Avic in China
m. Hamburg – Nach einem fünfjährigen Insolvenzverfahren konnten wesentliche Assets der insolventen Thielert Aircraft Engines an den chinesischen staatlichen Luftfahrtkonzern Avic verkauft werden. Zum Verkaufspreis und zur möglichen Insolvenzquote machte Konkursverwalter Bruno M. Kübler keine Angaben. Avic habe aber einen “strategischen Preis” gezahlt.Thielert war 2005 an die Börse gegangen. Das Geschäftsmodell bestand darin, von Daimler bezogene Rumpfmotoren für die Luftfahrt zu adaptieren. Dieselmotoren sind sparsamer und umweltfreundlicher als die mit verbleitem Flugbenzin (Avgas) betriebenen Standardmotorisierungen von Continental Motors oder Lycoming. 2008 musste das Unternehmen Insolvenz anmelden, wobei seitdem auch Vorwürfe von Luftbuchungen im Raum stehen.Im Jahr der Lehman-Krise 2008 einen Käufer zu finden sei völlig aussichtslos gewesen, berichtete Kübler. Entscheidend Druck aus dem Verfahren habe dadurch genommen werden können, dass man nach einer Restrukturierung “immer schwarze Zahlen” geschrieben habe. Dabei half ein größerer Militärauftrag vom amerikanischen Drohnenhersteller General Atomics. Zuletzt (2012) wurden 24,5 Mill. Euro umgesetzt, wobei ein Nachsteuergewinn von rund 1 Mill. Euro hängen blieb.Das militärische Geschäft war Anfang des Jahres aufgegeben worden, als schon mit Avic verhandelt wurde. Für den Verkauf war eine Genehmigung nach dem deutschen Außenwirtschaftsgesetz notwendig.In Zukunft soll das Unternehmen als “Technify Motors” firmieren. Rund 200 Arbeitsplätze blieben erhalten. Avic übernimmt die Produktionsanlagen, Immobilien sowie sämtliche Patente und Markenrechte. Zu Avic gehören bereits der amerikanische Kleinflugzeughersteller Cirrus sowie Continental Motors.