Thomas Cook zeigt dreistelligen Millionenverlust

Barclays wärmt Zerschlagungsfantasien auf

Thomas Cook zeigt dreistelligen Millionenverlust

hip London – Thomas Cook hat für das Ende September abgelaufene Geschäftsjahr einen dreistelligen Millionenverlust ausgewiesen. Wie der 177 Jahre alte Reiseveranstalter mitteilt, belief sich das Minus auf 163 (i.V. 9) Mill. Pfund. Zwei Tage vor Veröffentlichung der Geschäftszahlen hatte sich das Management gezwungen gesehen, Eckdaten vorab zu veröffentlichen, weil das um dieses und jenes bereinigte Betriebsergebnis noch schlechter ausgefallen war als zuletzt angekündigt (vgl. BZ vom 28. November). Die Analysten von Barclays Capital wärmten daraufhin Spekulationen wieder auf, das Traditionsunternehmen könnte in einen Reiseveranstalter und eine Fluggesellschaft aufgespalten werden. Das könne zu einer Neubewertung an der Börse und zu einer niedrigeren Verschuldung führen.Alles in allem summieren sich die vom Unternehmen aus dem bereinigten Betriebsergebnis von 250 Mill. Pfund herausgerechneten Sonderposten auf 153 Mill. Pfund. Das entspricht mehr als drei Fünftel der Maßzahl, an der sich viele Analysten orientieren. Die Kosten für den Konzernumbau schossen um knapp die Hälfte nach oben. Unter den Abschreibungen finden sich 15 Mill. Pfund auf ein selbst entwickeltes “IT-Asset”, das durch die Zusammenarbeit mit Expedia obsolet geworden sei. Die Ausgaben für Berater stiegen auf mehr als das Dreifache. Die Nettoverschuldung schwoll auf 389 (40) Mill. Pfund an. Man habe bei den Kreditklauseln noch Spielraum, teilte das Unternehmen mit. Allerdings sind die Kreditklauseln nicht bekannt. Standard & Poor’s senkte den Ausblick für die Ratingentwicklung auf “negativ”.