Thüga macht ohne neuen Investor weiter
jur München – Bei dem Energieversorger Thüga, einem Zusammenschluss von Stadtwerken, ist der geplante Einstieg eines externen Investors und die damit verbundene Kapitalerhöhung geplatzt. Man habe mit dem potenziellen Partner – im Gespräch war der Einstieg einer Pensionskasse oder eines Versicherers – intensiv gesprochen, so Vorstandschef Ewald Woste am Donnerstag auf der Jahrespressekonferenz. “Wir sind jedoch nicht zu einer Lösung gekommen.” Noch Mitte 2012 war die Thüga davon ausgegangen, über eine Kapitalerhöhung einen Block von bis zu 25,1% des Unternehmens abzugeben, was als “Milliardentransaktion” deklariert worden war.Gescheitert sei der Deal, der der 2009 von Eon an ein kommunales Konsortium verkauften Gesellschaft Mittel für die weitere Expansion zur Verfügung stellen sollte, im Wesentlichen an unterschiedlichen Renditeerwartungen, so Woste. Grundsätzlich stehe man Investoren aber weiterhin offen gegenüber, heißt es.Die Thüga ist derzeit an rund 100 kommunalen Energie- und Wasserdienstleistern meist über einen Minderheitsanteil beteiligt, das Beteiligungsergebnis kletterte 2012 um 1% auf 340 Mill. Euro. Aus dem Konzernüberschuss von 297 Mill. Euro für 2012 errechnet sich eine Eigenkapitalrendite von 11,6%. An ihre Anteilseigner will die Thüga Holding 228 Mill. Euro ausschütten, was 61% des Bilanzgewinns nach HGB entspricht. Mit dem jüngsten Zukauf von Teilen an der Eon Thüringer Energie AG werden die Mittel für die Expansion nun aber knapp. Man gehe damit in Richtung einer Verschuldungsquote von 3, die man nicht überschreiten wolle, so Vorstandsmitglied Christof Schulte. Weitere Zukäufe – Interesse habe man etwa an Konzessionen in Stuttgart – müssten über Gewinnthesaurierung oder einen Ausschüttungsverzicht der Anteilseigner gestemmt werden.