Thüringen entsorgt Abwässer von K+S

Börsen-Zeitung, 3.11.2020 dpa-afx Erfurt - Thüringen will mit einer Änderung des Kali-Staatsvertrags mit Hessen die Entsorgung großer Mengen salzhaltiger Abwässer ermöglichen. Vorgesehen sei die Einleitung der Lauge aus den Werken des Düngemittel-...

Thüringen entsorgt Abwässer von K+S

dpa-afx Erfurt – Thüringen will mit einer Änderung des Kali-Staatsvertrags mit Hessen die Entsorgung großer Mengen salzhaltiger Abwässer ermöglichen. Vorgesehen sei die Einleitung der Lauge aus den Werken des Düngemittel- und Salzproduzenten K+S im Werra-Gebiet in die stillgelegte Thüringer Grube Springen, sagte Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne). Dazu müsste u. a. eine unterirdische Leitung zwischen der Grube Wintershall in Hessen und Springen in Thüringen gebaut werden. Die Salzbelastung der Werra durch die Kaliindustrie wird in Thüringen und Hessen heftig diskutiert. Nach Angaben von K+S hängt von der Abwasserentsorgung die Produktion in dem Kalirevier mit 5 300 Arbeitsplätzen ab.Die nötige Änderung des Kali-Staatsvertrags sei von den Ministerpräsidenten beider Länder bereits gebilligt, sagte Siegesmund. Thüringens Kabinett werde heute voraussichtlich auch den nötigen Gesetzentwurf verabschieden. Sie hoffe auf eine positive Entscheidung des Parlaments in den nächsten drei Monaten.Beantragt von K+S sei die Einlagerung von Lauge im Südwestfeld und damit im tiefsten Teil der Grube Springen bis zum Jahr 2025. Siegesmund machte deutlich, dass das Unternehmen allein für die Entsorgungskosten aufkommen müsse.