Thyssenkrupp beginnt mit dem Stellenabbau

Börsen-Zeitung, 21.11.2019 cru Frankfurt - Die neue Thyssenkrupp-Vorstandschefin Martina Merz macht Ernst mit dem angekündigten Stellenabbau. Insgesamt sollen von den 160 000 Arbeitsplätzen im Konzern 6 000 wegfallen, davon 4 000 in Deutschland. Als...

Thyssenkrupp beginnt mit dem Stellenabbau

cru Frankfurt – Die neue Thyssenkrupp-Vorstandschefin Martina Merz macht Ernst mit dem angekündigten Stellenabbau. Insgesamt sollen von den 160 000 Arbeitsplätzen im Konzern 6 000 wegfallen, davon 4 000 in Deutschland. Als Auftakt streicht das Unternehmen im automobilen Anlagenbau etwa jeden fünften Arbeitsplatz. Rund 640 der rund 3 500 Jobs würden hierzulande abgebaut, teilte der Konzern am Mittwoch mit, einen Tag vor Veröffentlichung der Jahresbilanz 2018/19.Der Kurs der im MDax enthaltenen Thyssenkrupp-Aktie reagierte mit einem Plus von zeitweise 1 % auf 13,54. Der Börsenwert des Konzerns hat sich in zwei Jahren halbiert auf 8,4 Mrd. Euro. In der gesamten Automobilsparte hatte Thyssenkrupp in den neun Monaten bis Mitte 2019 nur 158 Mill. Euro operativen Gewinn gemacht.Die besonders schwache Sparte System Engineering stellt Produktionsanlagen für die Autoindustrie her. Am stärksten betroffen vom Jobabbau sei der Standort Bremen mit 300 Stellen. Gleichzeitig sollen in der Sparte Wachstumsbereiche, etwa in der Elektromobilität, der Digitalisierung und im Service gestärkt und ausgebaut werden, wodurch rund 100 neue Stellen in den kommenden zwei Geschäftsjahren geschaffen werden könnten. Thyssenkrupp hatte die Verluste schreibende Sparte – zusammen mit den Sparten für Grobbleche und Stahlfedern – im Mai auf den Prüfstand gestellt. Mit der nun beschlossenen Restrukturierung solle das Geschäft besser aufgestellt werden, sagte der Chef der Autozuliefersparte, Karsten Kroos.