TI-Holding schreibt Rekordverlust
tkb Mailand – Telco, die Beteiligungsholding von Telecom Italia (TI), hat in dem Ende April abgeschlossenen Geschäftsjahr 2012/13 einen gegenüber dem Vorjahr knapp verzehnfachten Verlust von 989,6 Mill. Euro geschrieben und ihr Kapital auf 892 Mill. Euro halbiert. Ausschlaggebend für das Defizit waren Wertberichtigungen bei Telecom Italia in Höhe von 900 Mill. Euro.Der ehemalige Staatsmonopolist steht nun mit 1,20 Euro pro Aktie in der Telco-Bilanz. Telecom-Italia-Aktien waren zum Wochenschluss gefragt und zogen bis zu 7,2 % an. Grund dafür waren M & A-Fantasien, die sich auf das internationale Interesse an der brasilianischen TI-Tochter beziehen. Auch wurden von Mailänder Börsenkreisen Gerüchte bestätigt, wonach Verhandlungen zwischen der halbstaatlichen Cassa depositi e prestiti (Cdp) mit Telecom Italia hinsichtlich einer Beteiligung von Cdp am TI-Festnetz eingeleitet worden seien.Telco kontrolliert 22,4 % der TI-Anteile. Ab Ende September können die vier Telco-Aktionäre ihre Beteiligung abgeben. Die Mailänder Investmentbank Mediobanca und der Versicherer Generali haben bereits wissen lassen, dass ihr Engagement von je 11,6 bzw. 30 % an Telco nicht strategisch sei. Beide Aktionäre haben ihre Beteiligung in den Bilanzen abgewertet. Hingegen hat die Mailänder Großbank Intesa Sanpaolo mit ebenfalls 11,6 % Anteilen noch keine Wertberichtigung vorgenommen.Telefónica hält sich bedeckt. Die Spanier sind vor allem an der Südamerika-Tochter Telecom Italia Brasil interessiert und führen angeblich mit dem Multi-Milliardär aus Mexiko Carlos Slim Gespräche über eine gemeinsame Übernahme der brasilianischen Gesellschaft. Telefónica hält 46 % Anteile an Telco.