TIM stellt Firmenkunden-Geschäft ins Schaufenster
Telecom Italia stellt
Firmenkundensparte
ins Schaufenster
hei Frankfurt
Telecom Italia (TIM) unternimmt einen neuen Anlauf, um Investoren für ihre Geschäftskundensparte zu finden und damit frische Mittel einzutreiben, die für den Schuldenabbau verwendet werden sollen, wie Bloomberg aus informierten Kreisen berichtet. Die Sparte, die Telekommunikations- und IT-Lösungen für Großkunden bereitstellt, wird auf rund 6 Mrd. Euro taxiert. TIM wolle eine Minderheit abgeben, heißt es.
Der unter einem 30 Mrd. Euro schweren Schuldenberg ächzende italienische Konzern hatte im März eine Restrukturierung der Sparte angestoßen, die dem Vernehmen nach auch einen Carve-out erleichtern soll. Konzernchef Pietro Labriola steht mit der Sanierung von TIM insgesamt unter wachsendem Zeitdruck, weil die gestiegenen Zinsen die Schuldentragfähigkeit des Konzerns gefährden.
TIM sucht in zähem Ringen nach einem Befreiungsschlag durch den Verkauf der Festnetzinfrastruktur und will dafür nun in engere Verhandlungen mit KKR eintreten, nachdem der branchenerfahrene Finanzinvestor im vergangenen Jahr mit einer Offerte für das gesamte Unternehmen gescheitert war. Wie zu hören war, ist TIM mit der Höhe der Angebote für das Festnetz bisher allerdings unzufrieden. Jedoch dürften die Chancen, einen attraktiven Preis für einen Minderheitsanteil an der Geschäftskundensparte zu erzielen, noch geringer sein. Denn die Sparte teilt die Probleme der europäischen Wettbewerber in diesem Bereich. Sowohl die Deutsche Telekom als auch Orange zählen die Bereiche zu den wachstumsschwachen Sorgenkindern bzw. Verlustbringern. Die Telekom hat T-Systems bereits mehrfach zurückgeschnitten und auch M&A-Optionen ausgelotet, ohne Erfolg.