Die Tönnies-Familie steht offenbar kurz vor dem Verkauf des familieneigenen Fleischverarbeitungsbetriebs. Die 50 Jahre alte Tönnies Holding ApS & Co. KG prüfe seit Monaten Optionen und bereite ihr Zahlenwerk für einen Verkaufsprozess auf, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen. Mögliche Käufer sollen demnächst angesprochen werden. Der Betrieb war im vergangenen Jahr wegen eines Coronavirus-Ausbruchs unter prekär Beschäftigten in die Schlagzeilen geraten. Deutschlands größter Schlachter von Schweinen und Rindern könnte in der Transaktion bis zu 4 Mrd. Euro erlösen, sagten die Personen. Nach eigenen Angaben hat Tönnies 2019 einen Umsatz von 7,3 Mrd. Euro erwirtschaftet. Zu den Marken des Konzerns gehören etwa Böklunder, Gutfried und Redlefsen. Als Käufer kämen vor allem große Rivalen in Frage – etwa US-Branchenprimus Tyson Foods, das brasilianische Unternehmen JBS oder die chinesische WH Group, die 2013 den US-Rivalen Smithfield Foods kaufte.