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Total Energies finalisiert Verkauf europäischer Tankstellen

TotalEnergies bereitet sich auf den Verkaufsstopp von Verbrennern in Europa 2035 vor und verkauft seine Tankstellen in Belgien, Deutschland, Luxemburg und den Niederlanden an den kanadischen Einzelhändler Couche-Tard.

Total Energies finalisiert Verkauf europäischer Tankstellen

Total Energies finalisiert Verkauf europäischer Tankstellen

Einzelhändler Couche-Tard verstärkt sich durch Übernahme

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Gesche Wüpper, Paris

Total Energies räumt auf: Der französische Ölkonzern hat den Verkauf seiner europäischen Tankstellen an die kanadische Einzelhandelsgruppe Alimentation Couche-Tard für 3,4 Mrd. Euro abgeschlossen. Damit will Total Energies das für 2035 geplante Ende des Verkaufs von Autos mit Verbrennungsmotoren in der Europäischen Union (EU) vorbereiten. Denn dieses wird für den Ölkonzern unweigerlich zu Umsatzeinbußen führen, da Autofahrer Elektrofahrzeuge meist daheim oder am Arbeitsplatz aufladen.

Couche-Tard wiederum kann sich durch die Übernahme in Europa verstärken, nachdem Carrefour ein Fusionsangebot im Herbst vor zwei Jahren abgelehnt hat. Die kanadische Gruppe, die weltweit bereits 16.700 Läden in 29 Ländern betreibt und 150.000 Mitarbeiter beschäftigt, kann ihr Portfolio in Europa um 2.175 Verkaufsstellen erweitern. Allein in Deutschland hat sie 1.191 Tankstellen von dem französischen Konzern übernommen. Dazu kommen 378 in den Niederlanden.

In Belgien und Luxemburg wiederum haben die beiden Unternehmen ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet, das die 619 dort gelegenen Tankstellen von Total Energies betreiben und deren Tankstellenshops ausbauen soll. Die Franzosen halten 40% an dem Joint Venture, die Kanadier 60%. Die Couche-Tard-Gruppe aus Québec ist auf kleine, oft spät geöffnete Nachbarschaftsläden und Tankstellenshops spezialisiert.

Total Energies will die betroffenen Tankstellen in Belgien, Deutschland, Luxemburg und den Niederlanden weiter mindestens fünf Jahre lang mit Treibstoff versorgen, vor allem mit Hilfe seiner Raffinerien in Antwerpen und Leuna. Die Transaktion erfolgte nach Angaben des Ölkonzerns in zwei Schritten. So wurde der Verkauf der Tankstellen in Deutschland schon am 28. Dezember vollzogen, der der restlichen am 3. Januar.

Der Ölkonzern hat sich seit 2015 bereits von den von ihm betriebenen Tankstellen in Großbritannien, Italien und der Schweiz getrennt. Ziel ist, die Verkäufe von Ölprodukten bis 2030 um 30% zu reduzieren, um nicht mehr Ölprodukte zu verkaufen oder zu raffinieren, als man Öl produziert. Dagegen will sich der Konzern bei neuen Mobilitätsformen und anderen Energieformen verstärken. So will er zusammen mit Air Liquide in Europa Wasserstoff-Tankstellen für Lkws aufbauen. Die EU-Kommission hat das Projekt kurz vor Weihnachten validiert.

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