Toyota bildet Akku-Allianz
Nicht nur in Deutschland bilden Autokonzerne ob der Herausforderungen der Elektromobilität neue Allianzen. Auch Japans Branche rückt enger zusammen. Toyota und Panasonic wollen offenbar ab 2020 gemeinsam Batterien produzieren. Toyota-Konkurrenten wie Honda sollen dabei die Chance erhalten, sich der Allianz anzuschließen.mf Tokio – Toyota und Panasonic wollen ab 2020 gemeinsam Batterien für Elektroautos bauen und damit den neuen, staatlich geförderten Akku-Riesen aus China Paroli bieten. Japans größter Autobauer wird 51 % der Anteile am Batterie-Joint-Venture halten, der Rest soll bei Panasonic liegen. Abnehmer der Akkus werden zunächst Toyota, Mazda und Subaru sein. Auch Honda, die Panasonic-Batterien schon für die eigenen Hybridmodelle einsetzt, soll überzeugt werden, sich der Akkuallianz anzuschließen. Auf diese Weise will das Joint Venture eine ausreichende Größe für eine kostengünstige Massenproduktion erreichen. Die Akkuallianz dürfte damit eine strategische Bedeutung für Japans Autoindustrie im Elektrozeitalter bekommen. Da Suzuki bei elektrischen Antrieben ebenfalls mit Toyota kooperieren will, blieben nur die Elektroautopioniere Nissan und Mitsubishi außen vor. Sie kaufen ihre Akkus neuerdings auf dem Weltmarkt ein. Nur die Gigafactory außen vorPanasonic und Toyota wollen ihre Kooperation laut Finanzzeitung Nikkei in den nächsten Tagen verkünden. Panasonic wird fünf Batteriefabriken in Japan und China in das Unternehmen einbringen. Nur die Akku-Produktion in der Gigafabrik von Tesla bleibt außen vor. Das liegt zum einen an der exklusiven Verabredung zwischen Panasonic und Tesla und zum anderen daran, dass Tesla zylindrische Batterien verwendet. Japanische Autobauer verbauen jedoch prismatische Akkuzellen.Schon für die Herstellung der Akkus für die ersten Hybridmotoren hatte Toyota ein Joint Venture mit Panasonic geschlossen, jedoch den eigenen Anteil ausgebaut. Das Unternehmen Primeearth EV Energy gehört Toyota heute zu 80,5 % und Panasonic zu 19,5 % und liefert die Nickel- und Lithium-Akkus für alle Toyota-Hybridmodelle. Primeearth und Panasonic produzieren sowohl Zellen als auch Akkus. Bisher ist unklar, ob dieser Akku-Zulieferer in das neue Joint Venture integriert wird. Führend bei FeststoffbatterienAuch die neue Allianz ist auf die Zukunft ausgerichtet: Bereits in den frühen 2020er Jahren wollen die beiden Partner in die Massenproduktion von Akkus mit einer 50-mal größeren Kapazität einsteigen. Im Fokus steht der Lithium-Feststoff-Akku, an dem beide Unternehmen seit Jahren arbeiten. Dank zwei eigener Abteilungen für die Produktion und Entwicklung von Batterien hält Toyota weltweit die meisten Patente für diese Technologie. Nun will man die Entwicklung gemeinsam vorantreiben, um die Kosten zu senken und schneller zum Ziel zu kommen. Die gemeinsame Forschung hatten Toyota und Panasonic bereits im Dezember 2017 lose verabredet. Lithium-Feststoffakkus speichern mehr Strom und sind anders als die heutigen Lithium-Ionen-Akkus nur schwer entflammbar.Die Führung von Toyota setzt für die eigenen Elektroautos auf diese nächste Akkugeneration. Nach Ansicht von Toyota-Chairman Takeshi Uchiyamada lassen sich mit den aktuell verfügbaren Akkus aufgrund der niedrigen Kapazität und hohen Preise weder genug Autokäufer finden noch können die Hersteller damit Geld verdienen. Diese Einschätzung erklärt, warum Toyota den Bau von Elektroautos bislang nur zögerlich vorangetrieben hat. Der japanische Branchenführer will im Jahr 2030 rund 5,5 Mill. Fahrzeuge mit elektrifizierten Antrieben verkaufen. Marktbeobachter rechnen aber auch für die kommenden Jahre bereits mit einem rasant steigenden Batteriebedarf (siehe Grafik).