Automobilindustrie

Toyota kommt gut durch die Pandemie

Der weltgrößte Autobauer Toyota hat den Gewinnausblick für das Ende März endende Bilanzjahr zum zweiten Mal in drei Monaten deutlich angehoben. Unterm Strich wollen die Japaner nun 1,9 Bill. Yen (15 Mrd. Euro) verdienen, über ein Drittel mehr als...

Toyota kommt gut durch die Pandemie

mf Tokio

Der weltgrößte Autobauer Toyota hat den Gewinnausblick für das Ende März endende Bilanzjahr zum zweiten Mal in drei Monaten deutlich angehoben. Unterm Strich wollen die Japaner nun 1,9 Bill. Yen (15 Mrd. Euro) verdienen, über ein Drittel mehr als im November vorhergesagt. Dieses Ergebnis läge nur noch knapp 7% unter dem Vorjahr. Auch der Umsatz würde mit 26 Bill. Yen (205 Mrd. Euro) fast das Vorjahresniveau erreichen. Der Absatz im Geschäftsjahr einschließlich der Kleinwagentochter Daihatsu und des Nutzfahrzeugherstellers Hino soll statt 9,42 Millionen nun 9,73 Millionen betragen, im Vorjahr waren es 10,46 Millionen Fahrzeuge.

Damit übersteht der Weltmarktführer die Pandemie besser als der Rest der Branche. Seine Robustheit in Krisensituationen beweist Toyota auch damit, dass er anders als Rivalen wie Volkswagen, Daimler und Nissan wegen des weltweiten Mangels an Steuerungschips für Motoren und Assistenzsysteme seine Produktion nicht drosseln muss. Vielmehr will Toyota den Ausstoß sogar erhöhen. Der Vorrat reiche für bis zu vier Monate, sagte Finanzvorstand Kenta Kon. Darauf schlossen die Aktien 1,7% höher.

Kon begründete den Unterschied zur Konkurrenz damit, dass man als Lehre aus der Finanzkrise eine mittelfristige Teileversorgung sichergestellt habe. Toyota kommuniziert die mutmaßlich benötigte Menge mehrere Monate im Voraus an die Zulieferer, die den Ausblick als feste Bestellung auffassen. Auf dieses Modell will auch die VW-Gruppe umschwenken, die ihre Chips bisher über Zulieferer wie Bosch und Continental bezieht. Nach Ansicht von Kon könnte die Chipknappheit in der Branche jedoch schon vor dem Sommer früher als derzeit erwartet enden.

Im Vierteljahr zwischen Oktober und Dezember übertraf Toyota alle Ergebnisse im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der operative Ertrag sprang um 54% auf 988 Mrd. Yen (7,8 Mrd. Euro), was weit über den Erwartungen der Analysten lag. Unterm Strich steigerte sich der Autobauer um 49% auf 838,6 Mrd. Yen. Der Umsatz stieg um 7,1% auf 8,15 Bill. Yen (64,2 Mrd. Euro) und der gruppenweite Absatz um 6% auf 2,85 Millionen Fahrzeuge. Die operative Marge kletterte um knapp die Hälfte auf 12,4%.

Dieser hohe Wert beruhte vor allem auf dem guten Abschneiden der Japan-Mutter, die über die Hälfte des Betriebsgewinns beisteuerte. Das Nordamerika-Geschäft erhöhte seinen Beitrag zum operativen Ergebnis auf ein Fünftel. Auch die China-Operation lief vor allem aufgrund des Verkaufsstarts populärer Massenmodelle wie Corolla mit einer Gewinnverdopplung auf Hochtouren.

Toyota
Konzernzahlen nach US-GAAP
9 Monate *
in Mill. Yen20202019
Umsatz19 525,222 967,2
Operatives Ergebnis1 507,92 039,3
Vorsteuerergebnis1 869,92 393,7
Netto-Ergebnis14681 708,8
Verkaufte Fahrzeuge (in Mill.)5,4386,858
Nettogewinn je Aktie (Yen)525,23608,73
*) ab 1. April1 Euro = 127 YenBörsen-Zeitung
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