Toyota ist schon länger Japans umsatzstärkstes Unternehmen. Nun stellte der japanische Autobauer einen ungewöhnlichen Börsenrekord auf. Beim Schlusskurs am Dienstag erreichte Toyota mit 48,7 Bill. Yen (300 Mrd. Euro) ein neues Hoch in der Marktkapitalisierung. Den alten Rekord auf Schlusskursbasis markierte der Telekommunikationsriese NTT am 11. Mai 1987 kurz nach dem Beginn der Privatisierung des Staatskonzerns. Zu diesem Zeitpunkt lag der Börsenwert von Toyota mit 4 Bill. Yen zwölfmal niedriger als heute. Damals entwickelte sich an der Tokioter Börse eine riesige Blase, die erst Ende 1989 platzte. Viele Kleinanleger kauften die NTT-Aktie daher zu stark überhöhten Bewertungen.

In der Rangliste für den Börsenwert steht Toyota in Japan schon länger an der Spitze. Mit 18,3 Bill. Yen (114 Mrd. Euro) lag Sony am Mittwoch weit abgeschlagen auf dem zweiten Platz, gefolgt von der Finanzgruppe Mitsubishi UFJ (17,1 Bill. Yen), NTT (17 Bill. Yen) und Keyence (16 Bill. Yen). Doch weltweit war Toyota nur die Nummer 25, rund neunmal kleiner als Apple und Microsoft.

Die Aktie legte seit dem Jahreswechsel bis Dienstag um 15% zu, während der Nikkei 225 um 9% stieg. Daran hat auch der komplette Produktionsstopp bei der voll konsolidierten Kleinwagentochter Daihatsu nichts geändert. Analysten verweisen auf den hohen Bekanntheitsgrad der Marke, wenn viele Kleinanleger angesichts des Booms erstmals japanische Aktien kaufen. Darunter sind viele japanische Anleger, die nach der kräftigen Erhöhung der Steuerfreibeträge für spezielle Wertpapiersparkonten verstärkt in Aktien einsteigen.

Aber auch Ausländer greifen offenbar kräftig zu. „Toyota ist ein Symbol für den Kauf japanischer Aktien durch ausländische Anleger“, meinte Mamoru Shimode, Chefstratege von Resona Asset Management. Dagegen profitiert der Toyota-Kurs weniger von Index- und Future-Käufen, da das Papier wegen seines relativ niedrigen Preises nur 1,3% der Marktkapitalisierung des Nikkei 225 ausmacht und damit dort nur auf dem 15. Rang liegt.