Transocean gibt Listing an der Schweizer Börse auf
dz Zürich – Transocean, die aus Texas stammende Betreiberin von Bohrinseln zur Erdölgewinnung mit Sitz in Zug, zieht sich von der Schweizer Börse zurück. Das entsprechende Gesuch für ein Delisting werde bei der SIX Swiss Exchange eingereicht, teilte das Unternehmen mit. Die Aktien des Konzerns sollen fortan nur noch an der New York Stock Exchange (Nyse) gehandelt werden.Der Konzern leidet unter der Krise im Erdölsektor und zahlt seinen Aktionären derzeit keine Dividende. Ein Motiv für den Rückzug ist möglicherweise auch die Minder-Initiative, die börsennotierte Unternehmen unter anderem dazu zwingt, die Vergütungen für Verwaltungsrat und Geschäftsleitung verbindlich von der Generalversammlung billigen zu lassen. Doch Transocean behält den Geschäftssitz vorerst in der Schweiz und bleibt damit dem Minder-Gesetz unterstellt.Das Schweizer Listing von Transocean stand von Beginn an unter keinem guten Stern. Am 20. April 2010 wurden die Titel zum ersten Mal in der Eidgenossenschaft gehandelt. Der erste Schlusskurs lag bei 98,25 sfr. Am gleichen Tag brach auf der BP-Plattform Deepwater Horizon im Golf von Mexiko das Feuer aus, das zu der bisher größten Ölpest der Geschichte führte. Inzwischen kostete eine Transocean-Aktien noch 14,30 sfr.Transocean erfüllte zum Zeitpunkt des Listings sämtliche Kriterien, damit die Aktien direkte Aufnahme in den Swiss-Market-Index (SMI) der 20 höchstkapitalisierten Unternehmen erhielten. Die Aktien verdrängten damit die Titel des Versicherungskonzerns Swiss Life. Nach dem Rückzug von Transocean könnten die Swiss-Life-Papiere wieder zurück in den SMI finden. Das ist derzeit jedenfalls das wahrscheinlichste Szenario, wie ein Sprecher der Börse auf Anfrage bestätigte.