WERTBERICHTIGT

Traton auf holprigem Kurs

Börsen-Zeitung, 12.9.2020 Die frühzyklische Nutzfahrzeugbranche bekommt die Coronakrise mit voller Wucht zu spüren. Nach den Wettbewerbern Volvo und Daimler setzt nun das Traditionsunternehmen MAN den Rotstift an. Der zur börsennotierten...

Traton auf holprigem Kurs

Die frühzyklische Nutzfahrzeugbranche bekommt die Coronakrise mit voller Wucht zu spüren. Nach den Wettbewerbern Volvo und Daimler setzt nun das Traditionsunternehmen MAN den Rotstift an. Der zur börsennotierten Volkswagen-Nutzfahrzeugholding Traton gehörende Münchner Konzern will rund ein Viertel seiner weltweit 39 000 Mitarbeiterstellen streichen. Das frühere weiß-blaue Dax-Mitglied kämpft seit längerer Zeit mit Überkapazitäten bei einer rückläufigen Nachfrage. Bereits im Vorjahr sickerte durch, dass das Management einen Personalabbau plant. Im VW-Biotop wird es aber für Topmanager recht eng, wenn sie gegenüber den mächtigen Betriebsräten zu ruppig agieren. Dem ehemaligen Traton-Chef Andreas Renschler kostete das das Amt. Mit dem angekündigten Einschnitt steht ein Geschachere zwischen Arbeitnehmervertretern und Geschäftsführung an. Der mit Absatz- und Erlösrückgängen sowie Verlusten kämpfenden MAN-Gruppe stehen unruhige Zeiten bevor. Traton befindet sich auf einem holprigen Kurs, läuft es doch auch bei Scania nicht mehr rund. Das verschreckt Anleger. sck