MAN stärkt die Zuversicht des Vorstands von Traton
MAN stärkt Zuversicht des Traton-Vorstands
Münchner Lkw-Marke wird profitabler – Holding erhöht Margenziel für dieses Jahr – Nachfrage in Europa schwächt sich ab
jh München
Die Restrukturierung von MAN schlägt sich zunehmend in einer höheren Profitabilität nieder. Im dritten Quartal steigerte die Münchner Marke der VW-Nutzfahrzeugholding Traton ihre um Sondereffekte bereinigte operative Marge auf 7,8 (i.V. 1,5)%. Für die ersten neun Monate ergeben sich 7,1%.
Traton-Finanzvorstand Michael Jackstein kommentierte in einer Telefonkonferenz die höhere Rentabilität von MAN mit den Worten: „Wir glauben, dass das nachhaltig ist.“ Das Management von MAN wolle das Niveau halten oder sogar steigern. Die positiven Effekte der Neuordnung setzten sich 2024 fort, kündigte Jackstein an. MAN hat den Produktionsverbund verändert und unter anderem die Fertigung von dem mittlerweile verkauften Werk in Steyr und zum Teil von München nach Krakau in Polen verlagert.
Oberes Ende angepeilt
Der Traton-Konzern erzielte im dritten Quartal eine bereinigte Umsatzrendite von 8,4% und somit in den ersten neun Monaten 8,6 (4,7)%. Wie schon Anfang Mai nach den Zahlen für das erste Quartal erhöhte der Vorstand das Jahresziel für diese Ertragskennziffer. Er stellt nun eine Spanne von 7,5 bis 8,5% in Aussicht. Finanzchef Jackstein fügte hinzu, erwartet werde eine Marge eher am oberen Rand, wies aber auf Widrigkeiten wie die hohe Inflation hin. Zudem gebe es nach wie vor Einschränkungen in den Lieferketten.
Restriktiv in den USA
Den Absatz steigerte Traton im dritten Quartal um 2% auf 81.400 Lkw und Busse. Der Umsatz nahm auch wegen höherer Preise um 7% auf 11,3 Mrd. Euro zu. Das bereinigte operative Ergebnis stieg um gut 400 Mill. auf 955 Mill. Euro. Der Auftragseingang bleibt im Rückwärtsgang: Im dritten Quartal sank er um 30%. Der Vorstandsvorsitzende Christian Levin begründete dies zum einen damit, dass wegen des nach wie vor sehr hohen Auftragsbestands in Nordamerika neue Aufträge nur restriktiv angenommen würden.
Zum anderen normalisiere sich in Europa die Nachfrage, berichtete Levin, betonte aber, das Volumen des Lkw-Markts erreiche hier in diesem Jahr seinen bisherigen Höchststand. Das volle Auftragsbuch werde das Unternehmen bis Mitte nächsten Jahres tragen. Angesichts gestiegener Finanzierungskosten für die Kunden sei die Frage, wie es dann weitergehe.