Trostpflaster für Teva
Teva, der Weltmarktführer für patentfrei gewordene Nachahmermedikamente, hatte offenbar nicht nur einen Pfeil im Köcher, als er den Wettbewerber Mylan vor Monaten ins Visier nahm. Nachdem das US-Unternehmen jüngst die Giftpille gegen den unerbetenen Zugriff verabreichte, war das Trostpflaster für den israelischen Konzern mit dem Generikageschäft des Rivalen Allergan schnell gefunden – noch dazu im trauten Einvernehmen. Als unerwünschte Nebenwirkung bleibt Teva das bereits für 1,6 Mrd. Dollar geschnürte Paket von 4,6 % an Mylan. Mit dem Allergan-Geschäft kann die auf Expansion geeichte Teva nun ähnliche Ziele erreichen, auch wenn der Baranteil der etwa gleich schweren Offerte höher ausfällt als beim Griff nach Mylan. Teva gewinnt an Gewicht im Wettbewerb und an Macht gegen die global stark konsolidierenden Pharmahandelskonzerne, kann beträchtliche Synergien heben und rechnet mit noch etwas höherer Margenverbesserung. Überdies kauft man nicht die Katze im Sack, zumal der Teva-Generikachef bis 2014 für das Allergan-Vorgängerunternehmen Actavis gearbeitet hat.swa