Trübe Ausblicke für Klinikkonzerne

Asklepios und Sana beklagen Tarifsteigerungen

Trübe Ausblicke für Klinikkonzerne

swa Frankfurt – Regulatorische Eingriffe und Tarifsteigerungen setzen die Krankenhausbetreiber unter Druck. “Die Lage im Gesundheitsmarkt wird sich trotz der im Moment positiven Meldungen aus der deutschen Wirtschaft zunächst nicht verbessern”, umschreibt das Management des Klinikkonzerns Asklepios im jüngsten Zwischenbericht die Szenerie. Ungeachtet des konjunkturellen Umfelds belasteten Tarifabschlüsse, die angesichts des Preisdrucks auf der Erlösseite nicht gedeckt seien. Betreiber, die höheren Zuspruch durch ihre Patienten erführen, seien außerdem zu hohen Mehrleistungsabschlägen gezwungen, moniert Asklepios.Der Konzern rechnet gleichwohl im laufenden Turnus mit einem Anstieg des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen (Ebitda). Auch das organische Wachstum soll nach einem Plus von 3,7 % in den ersten sechs Monaten “zufriedenstellend” ausfallen.Das Halbjahr ist von der Konsolidierung der mehrheitlich übernommenen Mediclin geprägt. Die Ebitda-Marge hat Asklepios trotz des nun höheren Anteils an Rehakliniken und des Mietaufwands bei Mediclin von 8,4 % auf 8,7 % ausgebaut. Die Ebit-Marge war dagegen leicht von 5,5 % auf 5,4 % rückläufig.Auch der Wettbewerber Sana berichtet über Belastungen aus den Tarifabschlüssen. Der Konzern leidet vor allem in den kleineren Häusern, wo gestiegene Personalkosten nicht mehr “regelhaft durch Leistungssteigerungen” ausgeglichen werden könnten. “Wenn sich der Trend stagnierender Leistungsentwicklungen fortsetzt, werden nachhaltige Strukturveränderungen in diesen Kliniken notwendig sein”, mahnt Sana. Gebremst wurde der Konzern zudem von der erstmaligen Einbeziehung der neu erworbenen Häuser in Wismar und Cham, die das Ergebnis im Halbjahr um 2 Mill. Euro drückten. Die Ebitda-Marge war im Konzern in den sechs Monaten von 8,7 % auf 8,5 % rückläufig, die Ebit-Marge schrumpfte von 5,0 % auf 4,9 %. Damit ist Sana Schlusslicht im Kreis der vier großen privaten Klinikbetreiber: Rhön-Klinikum (10,4 % nach 12,5 %) zeigte zuletzt wie der Konkurrent Helios (13,1 % nach 12,8 %) eine zweistellige Ebitda-Marge und eine Ebit-Marge von 5,5 % nach 7,9 %. Helios führt hier mit einer Ebit-Rendite von 9,8 % nach 9,5 %.Zu den Zielen ihrer Engagements bei Rhön äußern sich Asklepios und Sana nicht. Asklepios hatte mit dem Aufbau eines Aktienpakets die Offerte von Fresenius für Rhön torpediert, die derzeit einen zweiten Anlauf prüft. Sana hat keine Rhön-Anteile gemeldet, soll aber ebenfalls Päckchen geschnürt haben.