Trübe Stimmung im Maschinenbau
ds Frankfurt – Die Stimmung im deutschen Maschinenbau ist so schlecht wie lange nicht. Das geht aus dem vierteljährlichen Maschinenbaubarometer der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) für das dritte Quartal 2019 hervor.Demnach blicken 48 % der befragten Entscheider pessimistisch auf die deutsche Konjunktur. Nur 16 % sind der Erhebung zufolge noch positiv gestimmt. Vor einem Jahr seien noch 71 % der Manager optimistisch und nur 3 % dezidiert negativ gestimmt gewesen. Ebenfalls besorgt blickt die Mehrheit der Befragten zurzeit auf die Weltwirtschaft: Etwa 54 % glaubten nicht an eine positive Entwicklung in den kommenden zwölf Monaten, meldet PwC.Die schlechte Stimmung entspricht weitgehend dem schwachen Bild, das die Produktionstechnikhersteller zuletzt selbst abgaben. Erst Ende September hatte die Branchenlobby VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau) für 2020 eine düstere Prognose abgegeben und einen realen Produktionsrückgang von 2 % in Aussicht gestellt. Damit würde der Negativtrend fortgeschrieben, denn auch im laufenden Turnus soll die Produktion schon um real 2 % schrumpfen. Viele börsennotierte Maschinenbauer haben ihre Gewinnprognosen schon gekappt – darunter zuletzt der Roboterbauer Kuka, der Baumaschinenhersteller Bauer sowie der Vakuumpumpenspezialist Pfeiffer Vacuum.Der PwC-Umfrage ist weiter zu entnehmen, dass die 100 befragten Maschinen- und Anlagenbauer im Schnitt einen Umsatzrückgang von 2,6 % für 2019 erwarten. Die durchschnittliche Kapazitätsauslastung der Befragten gibt PwC mit 88,6 % an. Dies sei der niedrigste Durchschnittswert seit 2016. Als normale Auslastung gelten im Maschinenbau rund 86 %. Es wird weniger investiert”Vorsicht und demonstrative Konstanz scheinen das Gebot der Stunde im deutschen Maschinenbau zu sein”, heißt es in dem Bericht von PwC. So beabsichtige die Mehrheit der Umfrageteilnehmer, die Kosten, Preise und Gewinnmargen im vierten Quartal 2019 konstant zu halten. Rund 62 % hätten geäußert, ihre Investitionen stabil halten zu wollen. Zugleich gebe jeder fünfte Entscheider an, die Investitionen für das vierte Quartal senken zu wollen.Nachdem der Fachkräftemangel eines der dominierenden Branchenthemen der vergangenen Jahre war, bringt die aktuelle Auftragsschwäche hier offensichtlich Entspannung. Momentan wollten lediglich drei von zehn Entscheidern mehr Personal einstellen. Das Gros plant der PwC-Erhebung zufolge, die Personaldecke konstant zu halten, nachdem vor einem Jahr, bei deutlich besseren konjunkturellen Rahmenbedingungen, das Verhältnis von Personalkonstanz und -ausbau noch genau umgekehrt gewesen sei.Unterdessen habe sich der Fokus auf die Mitarbeiterfähigkeiten deutlich verschoben. Während vor einem Jahr noch Produktions- und Prozesstechnik von den meisten Befragten als wichtige Weiterbildungsmaßnahme genannt worden sei, stehe heute Kompetenz in digitalen Technologien im Vordergrund.