Trump sorgt für Fantasie bei T-Mobile US
hei Frankfurt – Ein Treffen von Softbank-Gründer Masayoshi Son mit dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump, bei dem der japanische Milliardär Investitionen von 50 Mrd. Dollar in den USA ankündigte, hat für neue Fusionsfantasien bei T-Mobile US gesorgt. Die Aktie des drittgrößten landesweiten Mobilfunknetzbetreibers, an dem die Deutsche Telekom direkt und indirekt noch rund 66 % hält, kletterte im Vormittagshandel an der Wall Street um 1,3 % auf ein 52-Wochen-Hoch von 59,19 Dollar. Damit stellte sich die Marktkapitalisierung der Telekom-Tochter auf 48,6 Mrd. Dollar.Softbank hatte im Sommer 2014 bereits versucht, T-Mobile US der eigenen Tochter Sprint, damals die Nummer 3 der Branche in den USA, einzuverleiben. Inoffiziell war von einem Gebot von 40 Dollar je Aktie die Rede gewesen. Softbank und die Telekom brachen die Merger-Gespräche jedoch ab, nachdem die Regulierungsbehörde FCC signalisiert hatte, dass eine solche Transaktion keine Chance auf grünes Licht hätte. Vor fünf Jahren hatte dieselbe Behörde ebenso wie das Department of Justice (DoJ) die von AT&T geplante 39 Mrd. Dollar schwere Übernahme von T-Mobile US untersagt. In beiden Fällen hatten die US-Behörden deutlich gemacht, dass sie einer weiteren Konsolidierung unter den landesweiten Mobilfunknetzbetreibern aus wettbewerbsrechtlichen Gründen nicht zustimmen würden.Seither hat die Telekom ihre Verkaufsabsichten für die US-Tochter auf Eis gelegt, prinzipiell aber immer daran festgehalten, dass langfristig eine Trennung von dem Asset weiterhin auf der Agenda stehe. Denn es ist fraglich, ob T-Mobile das extrem kapitalintensive Geschäft auf Dauer eigenständig stemmen kann. Telekom-Lenker Timotheus Höttges hofft jedenfalls auf eine Neubewertung der Konsolidierungsbestrebungen in der Branche durch die Trump-Administration. “Zumindest ist die Chance größer als unter den Demokraten”, sagte er vor einiger Zeit in Barcelona. Sowohl die Neubesetzung an der Spitze des DoJ als auch bei der FCC stehen noch aus.