Türkischer Sodaproduzent strebt aufs Londoner Parkett
Türkischer Sodaproduzent strebt aufs Londoner Parkett
WE Soda will 800 Mill. Dollar einsammeln
hip London
Der Sodaproduzent WE Soda will bei seinem Börsengang an der London Stock Exchange (LSE) 800 Mill. Dollar einsammeln. Das Unternehmen, das zwei große Produktionsanlagen in der Nähe von Ankara betreibt, ist nach eigenen Angaben der größte Hersteller weltweit von „natürlichem“ Natriumkarbonat. Es befindet sich im Besitz der türkischen Ciner Group. Zu den Konsortialbanken gehören neben J.P. Morgan, BNP und Goldman Sachs auch Deutsche Bank, Liberum, Morgan Stanley, MUFG und Numis. Das geplante IPO ist das bislang größte in diesem Jahr an der LSE. Der Erlös soll größtenteils zum Schuldenabbau verwendet werden. Ciner behält sich vor, im Verlauf des Bookbuilding-Verfahrens Stücke aus dem eigenen Bestand zu verkaufen.
Natriumkarbonat ist mehr als Backpulver. Es wird u.a. für die Produktion von Flachglas, Fotovoltaikmodulen und Chemikalien für Lithium-Ionen-Batterien verwendet. Die „natürliche“ Produktion von Soda mit dem Trona-Verfahren sei wesentlich umweltfreundlicher als die synthetische Herstellung mit dem Solvay-Verfahren. Es werde weniger CO2 freigesetzt, nicht so viel Wasser verbraucht und es falle weniger Abfall an. Man gehöre zudem zu den Sodaproduzenten mit den geringsten Herstellungskosten.
WE Soda gehört neben den Anlagen in der Türkei rund ein Fünftel am Werk von Sisecam Chemicals USA in Wyoming. Im vergangenen Jahr wurde bei 1,77 (i.V. 0,89) Mrd. Dollar Umsatz ein bereinigtes operatives Ergebnis (Ebitda) von 838 (431) Mill. Dollar erwirtschaftet. Ziel ist die Verdopplung der Produktion bis 2030.
Sonst gibt es nur wenige Börsenkandidaten, die unmittelbar an die LSE streben. Darunter befinden sich neben dem Anlagevehikel AT85 Global Mid-Market Infra Income, das in Infrastrukturassets investieren will, das Tekcapital-Portfoliounternehmen Microsalt, das ein natriumarmes Salz entwickelt hat, und der zypriotische Goldsucher Venus Minerals.