hei/Reuters Frankfurt – Die von der Coronakrise schwer angeschlagene Tui geht die geplante Kapitalerhöhung an, wie Reuters aus informierten Kreisen erfahren hat. Demnach soll der weltgrößte Tourismuskonzern planen, die Eigenmittel um 700 Mill. bis 1 Mrd. Euro aufzustocken. Dies entspräche bei der gegenwärtigen Marktkapitalisierung von 2 Mrd. Euro allerdings einer Verwässerung um 50 %. Tui-Chef Friedrich Joussen hatte deshalb im Interview der Börsen-Zeitung zwar eine Stärkung der Bilanz als wichtiges Ziel genannt, angesichts eines Aktienkurses knapp über dem Nennwert von 2,56 Euro aber als derzeit kaum durchführbar erachtet (vgl. BZ vom 5. August).Kurz darauf sicherte sich der Konzern erneute Staatshilfen von 1,2 Mrd. Euro. Die nun geplante Kapitalmaßnahme soll insbesondere auch die bestehenden Ankeraktionäre mit einbeziehen. Großeigner Alexej Mordaschow, der knapp 25 % hält, habe seine Bereitschaft zu helfen signalisiert, hieß es.Wegen der angespannten Lage gilt auch eine Staatsbeteiligung bei Tui als Damoklesschwert. Dies sei bereits im Gespräch gewesen, bevor der Konzern sich das zweite Rettungspaket der öffentlichen Hand sicherte, sagte einer der Insider. Das Management scheue aber davor zurück.