Tui hofft auf Belebung im Reisemarkt
ste/hei Hamburg – Die Aussicht auf Impfstoffe gegen das Coronavirus und eine damit einhergehende Belebung des Reisegeschäfts macht der Tui Hoffnung. Nach der Verständigung mit dem Bund, einem Bankenkonsortium sowie dem russischen Großaktionär Alexej Mordaschow über ein drittes Finanzierungspaket zur Bewältigung der Coronakrise betonte der Touristikkonzern anlässlich der Vorlage seiner Bilanz für das Ende September abgelaufene Geschäftsjahr 2019/20, für “einen Neustart in 2021” gerüstet zu sein.Konzernchef Friedrich Joussen betonte, der Markt sei intakt, das Geschäftsmodell der Tui zukunftsfest und die Nachfrage der Kunden vorhanden. Das in Hannover ansässige Unternehmen, das nach einem “Übergangsjahr” 2021 für den Tourismus bereits im Jahr darauf mit der Rückkehr der Reisetätigkeit zum Vorkrisenniveau rechnet, gab für das laufende Geschäftsjahr keine konkreten Finanzziele bekannt. Im Berichtsjahr verbuchte die Tui neben einem um 58 % auf 7,9 Mrd. Euro geschrumpften Umsatz einen Verlust von 3,1 Mrd. Euro. Erhebliche Mittelabflüsse aufgrund der zwischenzeitlichen Einstellung des Geschäfts trugen zu einer Versiebenfachung der Nettoverschuldung auf 6,4 Mrd. Euro bei. Die Abflüsse von in der Spitze 550 bis 650 Mill. Euro pro Monat musste die Tui durch Aufnahme von Fremdkapital refinanzieren.Unterdessen hat Airbnb, das 2007 mit der Vermittlung von Privatunterkünften begann und seither die Reisebranche revolutioniert hat, zum Börsenstart ein Kursfeuerwerk gezündet. Die zu 68 Dollar emittierte Aktie schoss zu Handelsbeginn raketenartig in die Höhe. Der erste Kurs wurde mit 147 Dollar festgestellt. Damit katapultierten die Investoren den Börsenwert auf 103 Mrd. Dollar, mehr als das doppelte der anfänglichen Marktkapitalisierung.Zehn Monate nach Beginn der Pandemie, die die Reisebranche in ihre bisher schwerste Krise gestürzt hat, konnte Airbnb zuletzt sogar ein bisher seltenes Quartal mit schwarzen Zahlen vorweisen mit einem Gewinn von 219 Mill. Dollar. In den ersten neun Monaten fielen allerdings noch Verluste an. – Nebenstehender Kommentar Bericht Seite 9