Tui muss den Staat erneut um Hilfe bitten
hei Frankfurt – Der bereits mit 3 Mrd. Euro vom Staat gestützte Reiseriese Tui kommt offenbar ohne weitere Liquiditätshilfen nicht durch den Winter. Wie Reuters aus informierten Kreisen erfahren hat, verhandelt das Management mit der Bundesregierung über weitere Stützungsmaßnahmen, bei denen auch ein Einstieg des Staates zur Debatte steht.Der Kapitalbedarf werde auf zusätzliche 1,5 Mrd. bis 1,8 Mrd. Euro taxiert. Tui, deren Geschäft in der Coronakrise praktisch zum Erliegen gekommen ist, hat derzeit weder bei Eigenkapital noch bei Fremdkapital Zugang zum Kapitalmarkt. Einem weiteren staatlich besicherten Kredit steht allerdings entgegen, dass der Konzern schon mit insgesamt 5 Mrd. Euro in der Kreide steht, die im Juli 2022 zurückgezahlt werden müssen.Reuters zufolge werden verschiedene “Mischmodelle” der Finanzierung diskutiert. So müsse ein Staatseinstieg nicht zwangsläufig mit Stimmrechten verbunden sein. Die Lage der Tui hatte sich zuletzt verschärft. “Wir ziehen nach den erneuten erheblichen Beschränkungen und Reiserestriktionen natürlich alle Optionen der Finanzierung für die nächsten Monate und den Winter in Erwägung”, heißt es in einer Stellungnahme der Tui.