Börsen-Rückkehr

„Operativer Erfolg muss Triebfeder für die Aktie sein“

Tui-Chef Sebastian Ebel blickt geschäftlich auf ein "gutes erstes Halbjahr" zurück, wie er der Börsen-Zeitung anlässlich der Rückkehr der Tui-Aktie in den Prime Standard sagte. Zugleich registriert der Konzern eine "Stabilisierung im Aktionärskreis".

„Operativer Erfolg muss Triebfeder für die Aktie sein“

„Operativer Erfolg muss Triebfeder für die Aktie sein“

Tui zurück an Frankfurter Börse – Vorstand sieht „Stabilisierung im Investorenkreis“

hei Frankfurt

Die Anleger haben die Rückkehr der Tui-Aktie in den Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse mit Applaus begrüßt. Das Papier stieg am Montag um mehr als 3,7% und hat damit seit einem Tief bei 6,28 Euro Anfang März um rund ein Viertel zugelegt. Vorstandschef Sebastian Ebel erkennt allerdings noch „Luft nach oben“ für die Titel des Touristikkonzerns, wie er im Gespräch mit der Börsen-Zeitung sagte. „Das erste Halbjahr ist gut gelaufen und ich bin sehr zuversichtlich, dass wir unser Ziel, das operative Ergebnis um mindestens 25% zu steigern, erreichen“, so Ebel. Aus seiner Sicht gilt: „Operativer Erfolg muss Triebfeder für die Aktie sein.“ Die Tui, deren Geschäftsjahr am 1. Oktober beginnt, hat den wichtigsten Teil des aktuellen Turnus noch vor sich. Ebel weist darauf hin, dass der Buchungsstand für den Sommer bereits bei 50% liegt.

Die starke Volatilität, die der Tui-Kurs binnen Jahresfrist gezeigt hat, hängt aus Sicht des Managements auch damit zusammen, dass sich viele Hedgefonds eher kurzfristig engagiert haben. Inzwischen registriert Finanzvorstand Mathias Kiep zunehmend „eine Stabilisierung im Investorenkreis“. Es sei gelungen, wieder „mehr langfristig orientierte Anleger“ für Tui zu gewinnen.

Der Vorstand rechnet fest mit der Aufnahme in den MDax am 24. Juni, dann endet auch das Listing an der London Stock Exchange. Die Entscheidung war von der Hauptversammlung nahezu einhellig (98,35% votierten dafür) unterstützt worden. Tui erhofft sich von der Vereinfachung der Strukturen eine Bündelung der Liquidität in Frankfurt, die dem Kurs ebenfalls zugutekommen sollte.

Wann die Tui-Aktie wieder für Anleger mit Dividendenfokus interessant wird, ließ der Vorstandschef offen. Über eine künftige Ausschüttungspolitik will Ebel entscheiden, „wenn wir unsere Hausaufgaben gemacht haben“. Zunächst gelte es noch die letzte nicht genutzte Kreditlinie der KfW über 550 Mill. Euro zurückzugeben. Die coronabedingten Staatshilfen hat Tui vollständig zurückgezahlt. Für die Kreditlinie hat Tui Zeit bis Mitte 2026. Kiep ließ durchblicken, dass er eine Refinanzierung mit zwölf Monaten Vorlauf anstrebt.

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