Tui steckt Türkei-Krise gut weg

Ergebnisprognose leicht erhöht - Kreuzfahrten und Hotels treiben an

Tui steckt Türkei-Krise gut weg

lis Frankfurt – Der Touristikkonzern Tui steckt die “großen geopolitischen Herausforderungen”, die die Reisebranche derzeit unisono beklagt, besser weg als sein Wettbewerber Thomas Cook. Für das Geschäftsjahr 2015/16 wurde deshalb am Mittwoch die Prognose für den Anstieg des bereinigten operativen Gewinns leicht erhöht. Der Zuwachs soll nun bei 12 bis 13 % liegen, bislang hatte Tui mit einem Plus von mindestens 10 % kalkuliert. Grund für den wachsenden Optimismus sind ein starkes Geschäft in Großbritannien sowie die positive Entwicklung der Kreuzfahrtsparte und der Hotelkette Riu. Letztere ist vor allem in der Karibik und in Spanien aktiv und das südeuropäische Land profitiert derzeit stark von der Terrorangst der Verbraucher, die deshalb das Urlaubsland Türkei meiden und in andere Destinationen ausweichen.”Auch in der für Luftfahrt- und Touristikkonzerne anspruchsvollen Sommersaison 2016 hat sich unsere Strategie als richtig erwiesen”, wird Vorstandschef Fritz Joussen zitiert. Tui habe ihre Angebote und Marken in den vergangenen Monaten mit Investitionen in neue Hotels und der Erweiterung ihrer Kreuzfahrtflotte weiter stärken können.Bei den Erlösen hinterlässt die Krise des Türkei-Geschäfts indes Spuren. Schon im August hatte Tui ihre Umsatzprognose für das Ende September ablaufende Geschäftsjahr gesenkt und nur noch ein Plus von bis zu 3 % statt mehr als 5 % vorhergesagt. In der Türkei lagen die Buchungen im Sommergeschäft unter Vorjahresniveau, Details wurden nicht genannt. Ohne die Türkei legten die Buchungen in den wichtigsten Märkten um 7 % zu, Thomas Cook hatte am Vortag von einem Plus von 8 % ohne die Türkei berichtet. Das Türkei-Geschäft inklusive hatte der Tui-Rivale ein Minus von 4 % vermeldet (vgl. BZ vom 28. September). Langstrecke floriertTui konnte im Sommer vor allem das Geschäft in Großbritannien ausbauen mit einem Plus bei den Buchungen von 5 %. Damit wurden Befürchtungen widerlegt, die Abwertung des Pfunds nach dem Brexit-Votum habe die Reiselust der Briten abgeschwächt. Treiber für die Wintersaison, für die Tui bislang einen Umsatzanstieg von 11 % und ein Buchungsplus von 5 % verzeichnet, sind vor allem Langstrecken. Detaillierte Zahlen für das am Freitag zu Ende gehende Geschäftsjahr wird Tui am 8. Dezember vorlegen.