Tui steht vor Verkauf von Hotelbeds an Finanzinvestor
ste Hamburg – Der Touristikkonzern Tui steht offenbar kurz vor dem Verkauf des Reisedienstleisters Hotelbeds an die britische Beteiligungsgesellschaft Cinven. Der Investor befinde sich in finalen Verhandlungen, nachdem andere Bieter aus dem Private-Equity-Sektor ausgestochen worden seien, meldete Bloomberg unter Bezugnahme auf mit den Gesprächen vertraute Personen. Tui werde die Transaktion möglicherweise noch im Verlauf dieser Woche verkünden, der Deal könnte aber auch noch platzen. Weder Cinven noch Tui äußerten sich am Montag zum Stand der Verhandlungen. Kaum SynergienTui-Vorstandschef Friedrich Joussen hat den Abschluss des Verkaufsverfahrens noch für das Ende September ablaufende Geschäftsjahr 2015/16 in Aussicht gestellt. Die Hotelbeds Group, mit 70 000 Hotels die weltweit größte Bettendatenbank, aus der sich Veranstalter und Reisebüros bedienen, passt erklärtermaßen nicht mehr zur Strategie des Tui-Konzerns. Zwischen der profitablen Hotelbeds Group mit einem Wachstum beim vermittelten Umsatz von 20 % in den vergangenen Jahren und der Touristik gebe es innerhalb des Unternehmens kaum Synergien. Eine Marktkonsolidierung sei schon deshalb sehr wahrscheinlich, weil die Hotelbeds Group mit einem Anteil von gerade 6 % Marktführer sei, hatte Joussen im Februar auf der Tui-Hauptversammlung erklärt. Keine Verbindung mit KuoniMit einem Verkauf an Cinven würde der Private-Equity-Investor EQT aus der Einflusssphäre des schwedischen Wallenberg-Imperiums leer ausgehen. EQT hatte sich, wie Anfang Februar bekannt wurde, im Bieterverfahren um den Schweizer Reisekonzern Kuoni gegen drei Rivalen – darunter angeblich auch Cinven – durchgesetzt. Spekuliert wurde, dass EQT auch auf die Tui-Sparte Hotelbeds zielen könne. Die im FTSE 100 gelistete Tui-Aktie gab Gewinne gestern wieder ab und ging mit einem Minus von 0,7 % bei 979,50 Pence aus dem Handel.