Tui Travel verzichtet auf ein Upgrade

Reiseanbieter hält nach drittem Quartal an Prognose fest - Aktie fällt - Weniger Buchungen in Deutschland

Tui Travel verzichtet auf ein Upgrade

ste London – Der weltweit führende Reiseanbieter Tui Travel hat seinen bereinigten operativen Gewinn im dritten Quartal des Ende September ablaufenden Geschäftsjahres 2012/ 2013 zwar um 3 % auf 76 Mill. Pfund gesteigert, die Ergebnisprognose für das Gesamtjahr jedoch nicht weiter angehoben. Die Tochter des Hannoveraner Tui-Konzerns bekräftigte lediglich das im Mai geäußerte Ziel einer Ausweitung des um transportlogistische Leerflüge bereinigten operativen Gewinns zu konstanten Wechselkursen um mindestens 10 %. Investoren zeigten sich enttäuscht.Hoffnungen von Anlegern auf eine neuerliche Prognoseanhebung hätten sich nicht bewahrheitet, erklärte ein Panmure-Analyst angesichts des Kursverlusts von 5,1 % auf 381 Pence am Mittwoch. Die Aktie des 2007 aus der Fusion der britischen First Choice Holidays und der Tui-Tourismussparte Thomson hervorgegangenen Reiseunternehmens hatte tags zuvor ihren bisherigen Höchststand von 401,5 Pence erreicht. Im bisherigen Jahresverlauf hat sie um 33 % zugelegt. Das Unternehmen hatte sich nach dem Ende des vergangenen Geschäftsjahres festgelegt, den bereinigten operativen Gewinn in den kommenden fünf Jahren im Schnitt um jährlich 7 bis 10 % steigern zu wollen.Im dritten Quartal 2012/2013 kletterte der Umsatz wegen günstiger Wechselkurseffekte (3 %) und organischen Wachstums (2 %) um 5 % auf 3,86 Mrd. Pfund, nach neun Monaten ihres Geschäftsjahres kommt Tui Travel auf ein Plus von 1 %. Vorstandschef Peter Long erklärte, 84 % des diesjährigen Sommerprogramms seien inzwischen verkauft.Während in Großbritannien, wo sich der Konkurrent Thomas Cook derzeit um den Turnaround bemüht, und in Skandinavien die Buchungen im Vorjahresvergleich um 4 % bzw. 7 % bei gestiegenen Kapazitäten und höheren durchschnittlichen Verkaufspreisen anzogen, verbuchte Tui Travel eigenen Angaben zufolge in Deutschland und in Frankreich Rückgänge von 5 % bzw. 22 %. In Frankreich, besonders stark getroffen durch die rückläufige Nachfrage nach Reisen in die Unruheregion Nordafrika, wurden die Flugkapazitäten um 19 % gekürzt. Bei den Exklusivpaketen legte auch Deutschland um 9 % zu – 4 Prozentpunkte stärker zu als vor Jahresfrist.Mit Blick auf die Wintersaison berichtete das Unternehmen ferner über um bislang jeweils 1 % gestiegene Buchungen in Großbritannien und Skandinavien. Vom Winterprogramm seien dort 21 % bzw. 26 % verkauft. Tui Travel sprach von einem “ermutigenden Start” ins umsatzschwächere Winterhalbjahr, für das Reiseunternehmen üblicherweise Verluste ausweisen.