scd New York – Der Internetkonzern Yahoo hat mit einem dramatisch gestiegenen Verlust im zweiten Quartal keine Eigenwerbung im laufenden Verkaufsprozess machen können. Das US-Unternehmen, das seit Monaten auf Käufersuche ist, verzeichnet einen Rückgang beim Nettoumsatz um fast ein Fünftel. Das ist der kräftigste Umsatzrückgang unter Konzernchefin Marissa Mayer bislang.Unter dem Strich wurde der Verlust auf knapp 440 Mill. Dollar nahezu verzwanzigfacht. Wesentlich für die dramatische Verlustausweitung ist eine weitere Goodwill-Abschreibung von 395 Mill. Dollar auf die 2013 für 1,1 Mrd. Dollar erworbene Blogging-Seite Tumblr. Insgesamt wurden damit bereits 625 Mill. Dollar auf die größte Akquisition unter der von Google gekommenen Konzernchefin abgeschrieben. Mayer hatte erklärt, auch nach dem Verkauf Yahoo-Chefin bleiben zu wollen. Angesichts ihrer Bilanz gelten ihre Chancen dafür aber als gering.Auch ohne die Abschreibung sind die Kosten um fast ein Zehntel gestiegen, obwohl das Management strikte Kostendisziplin versprochen hatte. Ein Lichtblick ist auf den ersten Blick die Entwicklung der Bruttoerlöse, die um 5 % auf 1,3 Mrd. Dollar zulegten. Allerdings liegt dies an einer Änderung der Umsatzdefinition. Nach der alten Berechnungsweise sind auch die Bruttoerlöse um 15 % auf 1,06 Mrd. Dollar gestürzt und damit mehr als befürchtet. Zumindest die Barreserve legte zu – von 7,1 Mrd. auf 7,7 Mrd. Dollar. Die Yahoo-Aktie notierte am Dienstag 0,5 % fester bei 38,13 Dollar.