Tyson Foods schließt Geschäftsjahr schwach ab

Erwartungen verfehlt - Neuer CEO ab Januar

Tyson Foods schließt Geschäftsjahr schwach ab

scd Frankfurt – Für Tyson Foods ist das Geschäftsjahr 2015/2016 mehr als unglücklich zu Ende gegangen. Im vierten Quartal per 1. Oktober schrumpfte der Umsatz vor allem wegen Preisrückgängen um mehr als ein Zehntel auf 9,16 Mrd. Dollar. Unter dem Strich verdiente Tyson Foods mit 391 Mill. Dollar zwar dennoch über die Hälfte mehr als ein Jahr zuvor. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag mit 96 Cent aber ebenso klar unter der durchschnittlichen Analystenerwartung wie die Erlöse. Von Bloomberg befragte Unternehmensbeobachter hatten sich im Schnitt auf 9,4 Mrd. Dollar Umsatz und 1,16 Dollar bereinigten Gewinn je Aktie eingestellt.Das schwache Abschneiden in der Schlussperiode ist derweil wohl noch immer das geringste Problem für den größten US-Fleischproduzenten. Seit September wurden in den Vereinigten Staaten mehrere Klagen gegen eine Reihe von Geflügelfleischproduzenten – darunter auch Tyson Foods – eingereicht. Der Vorwurf lautet, die Fleischkonzerne hätten ihr Angebot über Absprachen künstlich verknappt, um die Preise in die Höhe zu treiben. Als größter Geflügelproduzent der USA dürfte Tyson im Zentrum des Kartells gestanden haben. Im abgelaufenen Quartal zeigte sich das Hühnerfleischgeschäft mit einem Absatzrückgang um ein Zehntel besonders schwach. Das Absatzvolumen bei Rindfleisch, Schweinefleisch und verarbeiteten Produkten ging jeweils prozentual einstellig zurück.Zeitgleich mit den Quartalszahlen teilte das US-Unternehmen noch mit, dass CEO Donnie Smith überraschend zum Ende des Kalenderjahres zurücktritt und durch den Konsumindustrieveteranen Tom Hayes ersetzt wird. Hayes war im Juni zum President des Unternehmens ernannt worden, so dass seine weitere Beförderung zum CEO keine völlige Überraschung darstelle, wie Analysten anmerkten. Die Aktionäre zeigten sich in New York dennoch nervös und ließen die Aktie prozentual zweistellig abstürzen.Einen Bezug seines Rückzugs zu den Vorwürfen der Preismanipulation streitet Smith ab. Das Unternehmen werde sich vor Gericht gegen die haltlosen Vorwürfe verteidigen, kündigte er an. Tom Hayes sei “der richtige Konzernlenker für die nächste Phase”.