Uber spricht mit Daimler und BMW über Freenow
Reuters Frankfurt/München – Der US-Fahrdienstvermittler Uber streckt Branchenkreisen zufolge die Hand nach dem von Daimler und BMW betriebenen Konkurrenten Freenow aus. Die drei Unternehmen verhandeln über die Zukunft des Taxi- und Chauffeurvermittlers, wie eine mit der Angelegenheit vertraute Person am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters sagte. Es ist demnach noch offen, ob es zu einem Einstieg Ubers als Partner oder zu einem Verkauf von Freenow an die Amerikaner kommt. Das “Manager Magazin” berichtete zuvor, Uber wolle den Autobauern ihren Fahrdienst für mehr als 1 Mrd. Euro abkaufen.Damit zeichnet sich eine Zerschlagung der von Daimler und BMW betriebenen Mobilitätsdienste ab, die unter der Marke Yournow zusammengefasst sind. Auch für die Parkplatzsuch-App Parknow werde ein Käufer gesucht, sagten zwei mit dem Vorhaben vertraute Personen. Parknow werde mit rund 300 Mill. Euro bewertet, sagte einer der Insider. Zu den Mobilitätsdiensten, die beide Autokonzerne erst im vergangenen Jahr gebündelt hatten, gehören auch ein Carsharing-Dienst (Sharenow) und eine Plattform für E-Auto-Ladestationen (Chargenow).Daimler und BMW erklärten, sie äußerten sich nicht zu “Medienspekulationen”. Daimler und BMW waren vor rund zehn Jahren ins Carsharing eingestiegen aus Sorge, dass der Autobesitz aus der Mode kommt und sie von Plattformen zu Hardwarelieferanten degradiert werden. Zum Start des Gemeinschaftsunternehmens hatten sie angekündigt, mehr als 1 Mrd. in das damals als zukunftsträchtig geltende Servicegeschäft investieren zu wollen. Die Nutzerzahlen stiegen auch vor der Coronakrise, doch Gewinn blieb aus. Beide hatten wiederholt erklärt, weitere Investoren zu suchen.