Uber und Google entdecken Rivalität im autonomen Fahren
Reuters San Francisco – Uber lässt sich von seinem einstigen Förderer Google nicht mehr in die Karten schauen: Weil die Internetgiganten im Zukunftsgeschäft mit selbstfahrenden Autos zu Rivalen geworden sind, muss die Google-Mutter Alphabet ihren Mann im Uber-Verwaltungsrat abziehen. David Drummond bestätigte seinen Abgang nach fast drei Jahren im Amt.”Ich bin kürzlich aus dem Uber-Verwaltungsrat zurückgetreten wegen der Überschneidungen zwischen beiden Unternehmen”, erklärte der Manager, der bei Alphabet in führender Position für Unternehmensentwicklung zuständig ist. Der Mitfahrdienst hatte ihn zuvor von den Sitzungen des Gremiums ausgeschlossen. Google und Uber waren über Jahre Weggefährten. 2013 steckte der Suchmaschinenkonzern über seine Investmenttochter GV 250 Mill. Dollar in den Vorreiter der aufstrebenden Taxi-Konkurrenten. Uber vermittelt per Smartphone Fahrgäste an private Chauffeure. Wenn diese aber keine Beförderungslizenz haben, darf Uber den Dienst in manchen Ländern nicht anbieten, unter anderem in Deutschland. Fahrer sind der größte Kostenfaktor. Daher konzentriert sich Uber verstärkt darauf, eine Flotte selbstfahrender Autos zu entwickeln. Dazu schuf es ein eigenes Forschungszentrum und heuerte hochrangige Robotertechnikexperten an. Außerdem wurde eine Partnerschaft mit großen Autobauern wie Volvo geschlossen.Auch Google experimentiert seit längerem mit Fahrzeugen, die von Computern gesteuert werden. Inzwischen arbeitet der Internetriese daran, dass daraus ein lebensfähiger Geschäftszweig wird. Das Thema setzt die Autokonzerne unter Druck, die an eigenen Lösungen arbeiten. Ein Grund ist die Sorge, dass Technologiekonzerne sonst ihren Platz einnehmen. An selbstfahrende Autos knüpfen sich große Hoffnungen. Die Analysten der UBS schätzen die Branche auf 40 Mrd. Dollar.