Übernahmekampf um Hollywood-Urgestein Paramount
Investor Bronfman
grätscht bei Paramount rein
Höhere Offerte im Übernahmekampf mit David Ellison
dpa-afx New York
Um den traditionsreichen Hollywood-Konzern Paramount kommt es zu einem Bieterrennen. Der Konzern bestätigte den Eingang einer Offerte des Medieninvestors Edgar Bronfman Jr., die nun bis zum 5. September geprüft werden könne. Eigentlich hatte der Medienkonzern mit TV-Sendern wie CBS und MTV sich bereits im Juli mit dem vom Filmproduzent David Ellison geführten Medienkonzern Skydance auf eine Übernahme geeinigt. Bronfman will offenbar vor allem die Besitzer stimmrechtsloser Paramount-Aktien auf seine Seite ziehen.
Die verbesserte Offerte von Bronfman belaufe sich auf 6 Mrd. US-Dollar (5,4 Mrd. Euro), wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen schreibt. Wie auch das „Wall Street Journal“ schreibt, bewertet Bronfman dabei den Anteil der Familie von Shari Redstone, die mehr als drei Viertel der Stimmrechte hält, mit 2,4 Mrd. Dollar.
Eigentlich würde diese Aktionärsstruktur eine Kontrollübernahme einfach machen. Doch könnten Klagen der Besitzer stimmrechtsloser Aktien drohen, falls sie sich benachteiligt fühlen. Diese Aktionäre können laut dem Blatt beim Bronfman-Angebot 16 Dollar je Aktie in bar bekommen. Seine erste Offerte habe diese Option nicht enthalten.
Filmproduzent David Ellison und seine Partner wollen für Paramount in einem komplexen Deal derweil mehr als 8 Mrd. Dollar in die Hand nehmen, allerdings inklusive einer Zahlung von 1,5 Mrd. Dollar, um Schulden abzubauen. Der Anteil von Redstone soll dabei ebenfalls mit 2,4 Mrd. Dollar bewertet werden und die Besitzer stimmrechtsloser Aktien sollen zwischen 15 Dollar in bar oder einer Aktie der neuen Paramount wählen können. Der 41-jährige Ellison soll nach der geplanten Fusion von Paramount mit Ellisons Produktionsfirma Skydance neuer Paramount-Chef werden. Sein Vater ist Larry Ellison, der milliardenschwere Oracle-Gründer.
Paramount gehört zu den Namen, die Hollywood groß gemacht haben. Von dem Studio kamen Klassiker wie „Der Pate“ - und zuletzt Blockbuster aus der Reihe „Mission: Impossible“. Skydance brachte Paramount unter anderem Geld als Co-Produzent des Kassenhits „Top Gun: Maverick“. Seit einigen Jahren kämpft Paramount jedoch mit Problemen.