UK Governance Code auf dem Prüfstand

Vorschläge der Regierung werden berücksichtigt

UK Governance Code auf dem Prüfstand

hip London – Der Financial Reporting Council (FRC) hat angekündigt, den UK Corporate Governance Code einer grundlegenden Prüfung zu unterziehen. Dabei werde man die von der Regierung aufgeworfenen Themen berücksichtigen, teilte das unabhängige Aufsichtsgremium der britischen Wirtschaftsprüfer und Aktuare mit. Premierministerin Theresa May hatte im November vergangenen Jahres ein Grünbuch der Regierung zur Corporate Governance im Unterhaus vorgestellt (vgl. BZ vom 30.11.2016). Nach dem Zusammenbruch der Kaufhauskette BHS und Skandalen um die Textilkette Sports Direct war sie mit ihrem Appell zur Mäßigung bei der Managervergütung auch bei Vertretern der Wirtschaft auf offene Ohren gestoßen.Die derzeitigen Stärken der britischen Governance – der einheitliche Board, starke Aktionärsrechte, die Rolle des Stewardships und der Comply-or-Explain-Ansatz müssten erhalten bleiben, sagte FRC-Chairman Win Bischoff. “Man darf das Bad nicht mit dem Kinde ausschütten.” Änderungen müssten mit großer Sorgfalt und in Abstimmung mit einer möglichst breiten Auswahl von Stakeholdern erfolgen.Zu den Vorschlägen der Regierung gehört, beim Thema Governance künftig auch die großen privat gehaltenen Unternehmen in die Pflicht zu nehmen. Von Arbeitnehmervertretern in den Boards börsennotierter Gesellschaften, wie sie Premierministerin May zuerst gefordert hatte, war zuletzt keine Rede mehr. Stattdessen könnten Non-Executive Directors berufen werden, um deren Interessen vorzubringen. Alternativ könnten auch beratende Gremien geschaffen werden, um Arbeitnehmer und Verbraucher zu repräsentieren. Die Aktionäre börsennotierter Gesellschaften könnten künftig verbindliche Voten zur Managervergütung abgeben – zu einzelnen Posten oder auch zum Gesamtpaket. Auf diese Weise könnten die Unternehmensführer auf Jahresbasis für die Performance zur Rechenschaft gezogen werden.Im Stakeholder Advisory Panel des FRC sind unterschiedlichste Interessen vertreten – von der Großbank Barclays über die London Business School bis hin zur gemeinnützigen Rowntree Foundation, die an sozialpolitischen Themen arbeitet.