Umsätze hoch, Gewinne stabil

Ernst & Young: Im Dax glänzen Autokonzerne und Chemie zu Jahresbeginn

Umsätze hoch, Gewinne stabil

wb Frankfurt – Im Umsatz Zuwächse, im Gewinn Bremsspuren: Deutschlands Top-Konzerne haben im ersten Quartal trotz der Konjunkturflaute in Europa zugelegt, aber das Gewinnwachstum, das 2011 noch bei 8 % lag, versiegte. Zwar verdienten 17 der 30 Dax-Unternehmen einer Erhebung von Ernst & Young zufolge mehr als in der Vorjahreszeit. Doch alles in allem gingen die operativen Ergebnisse auf 30,7 Mrd. Euro zurück. Rekordjahr 2012?Die Umsätze der Dax-Konzerne stiegen um 10 % im Quartal auf 323 Mrd. Euro. Fünf Unternehmen – ThyssenKrupp, Infineon, RWE, Telekom und K+S – verzeichneten allerdings einen Rückgang. Angesichts der florierenden Geschäfte legte die Beschäftigtenzahl unterproportional um 2,4 % auf 3,7 Millionen zu.Die schwache Konjunkturentwicklung in Südeuropa sowie Belastungen wie Energiepreise, Energiewende und Abschreibungen auf Staatsanleihen machten sich bei einigen Unternehmen deutlich bemerkbar. Immerhin 13 Unternehmen wiesen einen geringeren Gewinn aus als im Vorjahreszeitraum, zwei – Metro und Lufthansa – schrieben rot.”Es ist gut möglich, dass auch 2012 wieder ein Rekordjahr für Deutschlands Top-Konzerne wird”, kommentiert Thomas Harms, Partner von Ernst & Young. “Aber das Gewinnwachstum ist zum Stillstand gekommen, und es spricht viel dafür, dass wir uns in den kommenden Monaten auch auf eine nachlassende Dynamik bei der Auslandsnachfrage einstellen müssen.” Zudem stünden einige vor erheblichen Investitionen, die ebenfalls die Marge belasten, für die künftige Wettbewerbsfähigkeit aber unabdingbar seien.Glänzen konnten im Quartal die Autohersteller. VW, Daimler und BMW haben ihre Umsätze um 18 %, die Gewinne um 11 % gesteigert. Allein dieses Trio erwirtschaftete aus einem Gesamtumsatz von 93 Mrd. ein operatives Ergebnis von 7,5 Mrd. Euro. Den prozentual stärksten Gewinnzuwachs verzeichnete allerdings Bayer: Der Chemiekonzern erzielte ein Plus von 43 % auf 1,6 Mrd. Euro. Den absolut höchsten Ertrag erwirtschaftete Volkswagen mit 3,2 Mrd. vor BASF mit 3,1 Mrd. Euro, gefolgt von Eon mit 2,8 Mrd. Euro.Die Zahl der weltweit bei Dax-Unternehmen Beschäftigten stieg laut Ernst & Young von 3,6 auf 3,7 Millionen. Dieser Zuwachs ergebe sich zu einem guten Teil allerdings aus Zukäufen. Unter anderem auf solche Akquisitionen sei auch zurückzuführen, dass Volkswagen das stärkste Beschäftigungswachstum aufwies: Die Belegschaft stieg hier mit der MAN-Übernahme binnen Jahresfrist um fast ein Viertel auf 513 000 Männer und Frauen. Auch bei Fresenius Medical Care, Fresenius und SAP wuchsen die Mannschaften prozentual zweistellig. 14 Unternehmen beschäftigten Ende März weniger Leute als ein Jahr zuvor.