Steigendes Interesse am iPhone rettet Apple die Bilanz
Eine Erholung der iPhone-Nachfrage und ein anhaltend starkes Dienstleistungsgeschäft haben Apple die Bilanz gerettet. Der US-Konzern gab am Donnerstag nach Handelsschluss an der Wall Street zwar einen Umsatzrückgang bekannt, das Minus fiel mit 1% aber geringer aus als befürchtet. Auch der Gewinn überraschte positiv.
"Anleger können aufatmen", sagte Analyst Tom Forte vom Research-Haus D.A. Davidson. Allerdings seien die Markterwartungen nur leicht übertroffen worden und das schwächelnde China-Geschäft bereite Sorgen. Darüber hinaus enttäuschte der Konzern mit seinem Ausblick auf das laufende Quartal. Aus diesem Grund gaben Apple-Aktien im nachbörslichen US-Geschäft 3,6% nach.
Schwächere Zahlen in China
Die Erlöse im wichtigen Absatzmarkt China schrumpften um 2,5%. Apple-Chef Tim Cook machte Lieferengpässe bei den kostspieligeren "Pro"- und "Pro Max"-Modellen des neuen iPhone 15 dafür verantwortlich. Allerdings gehe er fest davon aus, im laufenden Quartal die Nachfrage befriedigen zu können.
Gleichzeitig wies Cook darauf hin, dass das Geschäft in der Volksrepublik gewachsen sei, rechne man Wechselkurs-Effekte heraus. "In Festland-China haben wir einen Quartalsrekord für das iPhone aufgestellt. Wir hatten vier der fünf meistverkauften Smartphones in chinesischen Städten."
Kopfschmerzen bereitete Börsianern allerdings der Einbruch beim Absatz von Mac-Rechnern um ein Drittel. Bei iPads belief sich das Minus auf 10%. Für diese Geräte hatte Apple vor wenigen Tagen eine neue Prozessor-Generation vorgestellt, die höhere Leistung bei geringem Stromverbrauch verspricht.
240 Millionen Smartphones müssen ersetzt werden
Nach einem Durchhänger im vorangegangenen Quartal wuchs der Absatz des Umsatzbringers iPhone um 2,8%, teilte Apple weiter mit. Die Erholung wird sich Experten zufolge in den kommenden Monaten sicher beschleunigen, da der Smartphone-Markt seine Talsohle erreicht habe. Derzeit seien weltweit etwa 240 Millionen iPhone reif, um durch neuere Modelle ersetzt zu werden, schrieb Analyst Daniel Ives vom Vermögensverwalter Wedbush. Zugleich griffen Kunden bei den aktuellen iPhones häufiger als bei früheren Generationen zu den margenstärkeren "Pro"-Modellen.
Gleichzeitig festigte die Dienstleistungssparte, zu der unter anderem der Streamingdienst Apple gehört, ihren Ruf als Wachstumstreiber. Hier stiegen die Erlöse um 16% auf 22,31 Mrd. Dollar. Der Konzernumsatz lag bei 89,5 Mrd. Dollar und der Gewinn bei 1,46 Dollar je Aktie. Für das laufende Quartal mit dem wichtigen Weihnachtsgeschäft stellte der Konzern Gesamterlöse auf Vorjahresniveau in Aussicht. Analysten hatten im Schnitt ein Plus von knapp 5% auf 122,98 Milliarden Dollar prognostiziert.