UMTS-Mobilfunk wird zum Auslaufmodell
dpa-afx Düsseldorf – Ein halbes Jahr vor seiner Abschaltung nutzen immer weniger Menschen das 3G-Mobilfunknetz. Vodafone teilte mit, dass 3G nur noch 2,5 % des mobilen Datenverkehrs in seinem Netz ausmache. Im Mai lag der Wert noch bei 5 %. Der Anteil der Kunden, die das Netz noch nutzen und keinen Zugriff auf 4G haben, sank in dem Zeitraum von 3 % auf 2 %. Die Telekom machte zum 3G-Anteil keine Angaben, der Trend ist aber gleich. “Der veraltete 3G-Standard wird nur noch von einem sehr kleinen Anteil unserer Kunden genutzt”, sagt ein Telekom-Sprecher.Beide Firmen wollen ihr 3G-Netz zum 30. Juni abschalten, Telefónica plant diesen Schritt bis Jahresende 2021. Das frei werdende Frequenzspektrum wird für 4G (auch LTE genannt) oder 5G genutzt.3G, auch als UMTS bekannt, war gewissermaßen der Auftakt für den Mobilfunk als Massenmarkt. Mit der einst hochmodernen Technologie waren große Hoffnungen verbunden, im Jahr 2000 verpflichteten sich sechs Firmen bei einer staatlichen Auktion zur Zahlung von knapp 100 Mrd. D-Mark (gut 50 Mrd. Euro).Doch die Hoffnung auf hochprofitable Geschäfte mit Internet auf dem Handy erwies sich als Luftschloss, denn es fehlte – ähnlich wie jetzt bei 5G – an tragenden Applikationen. Diese entstanden später für den 4G-Standard LTE, u. a. mit den Streaming-Services und der Sharing Economy.