Umweltdienstleister Suez setzt auf Schwarz
wü Paris – Der französische Umweltdienstleister Suez gibt bei den geplanten Veräußerungen Gas, um so seinem Wettbewerber Veolia Environnement zu entkommen. So gab Suez Mittwoch bekannt, einen Teil ihrer Recycling-Aktivitäten an eine Tochter der deutschen Schwarz-Gruppe verkaufen zu wollen. Prezero, die Wertstoffmanagement-Einheit der Lidl- und Kaufland-Mutter, wolle die Recycling-Aktivitäten von Suez in Deutschland, Luxemburg, den Niederlanden und Polen erwerben, teilte das von Veolia umworbene Unternehmen mit. Man habe mit Prezero ein Abkommen für eine strategische Partnerschaft unterzeichnet und Exklusivverhandlungen für den Verkauf aufgenommen, von dem das Kunststoffrecycling-Geschäft und der Bereich der gefährlichen Abfälle ausgeschlossen sein sollenDurch den geplanten Verkauf, der im ersten Quartal 2021 abgeschlossen werden soll, werden die zur Disposition stehenden Aktivitäten mit 1,1 Mrd. Euro bewertet. Mit der Transaktion gelänge es Suez, 40 % des Ziels von Verkäufen für 3 bis 4 Mrd. Euro zu erreichen, das der im letzten Oktober vorgestellte Strategieplan vorgibt, betont der Umweltdienstleister. Die Aktivitäten, die Prezero nun übernehmen will, kamen seinen Angaben zufolge 2019 auf einen Umsatz von 1,11 Mrd. Euro und ein bereinigtes Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) von rund 100 Mill. Euro. Suez will sich von ihnen trennen, da ihre Position in den betroffenen Ländern nicht stark genug ist.Die Transaktion habe nichts mit dem Übernahmeangebot von Veolia zu tun, sagte Finanzchef Julien Waldron: “Wir verhandeln seit neun Monaten mit Schwarz.” Suez will die Umsetzung des Strategieplans beschleunigen, um so zu beweisen, besser allein dazustehen. Veolia hat für eine Beteiligung von 29,9 %, die der Versorger Engie an Suez hält, 2,9 Mrd Euro geboten und würde, sofern das Gebot erfolgreich ist, gerne auch die ausstehenden Anteile übernehmen.Suez setzt sich dagegen zur Wehr, hat jedoch bisher noch keine Alternative präsentiert. Suez-Chef Bertrand Camus und Verwaltungsratschef Philippe Varin sollten Mittwoch Wirtschaftsminister Bruno Le Maire treffen, um ihn vor ihren Argumenten zu überzeugen.