Unilever verfehlt mit Offerte für Indien-Tochter ihr Ziel
md Frankfurt – Der Konsumgüterkonzern Unilever erhöht den Anteil an seiner indischen Tochter in einem geringeren Umfang als erwartet. Das niederländisch-britische Unternehmen stockt die Beteiligung an Hindustan Unilever nur um knapp 15 Punkte von 52,48 auf 67,28 % auf. Dies kostet den Wettbewerber von Nestlé, Henkel oder Procter & Gamble umgerechnet 2,47 Mrd. Euro. Im April hatte Unilever bekannt gegeben, den Anteil an der Tochter auf 75 % erhöhen zu wollen. Zu diesem Zweck war eine Übernahmeofferte vorgelegt worden, die mit 600 Rupien um 21 % über dem damaligen Aktienkurs lag. Trotz des Aufschlags nahmen aber weniger Aktionäre das Angebot an als erhofft. Unilever seien knapp 320 Millionen Aktien angedient worden, teilte der Lebens- und Pflegemittelhersteller mit. Ursache für die unter den Erwartungen gebliebene Aktienzahl könnte die zuletzt sehr gute Entwicklung der Anteilscheine von Konsumgüterherstellern in Indien sein. Offenbar spekulieren Anleger auf eine erhöhte Offerte von Unilever oder einen Kursgewinn an der Börse, der über der angebotenen Prämie liegt.Unilever zeigte sich dennoch zufrieden. Die Beteiligung steige deutlich; so könne der Konsumgüterkonzern vom starken Wachstum in Indien profitieren. Das Geschäft auf dem Subkontinent nimmt rasch an Bedeutung zu. Allein im ersten Quartal steigerte die Indien-Tochter den Erlös um 15 % auf umgerechnet 7,7 Mrd. Euro. Andererseits hatte Unilever zuletzt stark mit der Krise in Europa zu kämpfen. Daher wird das Geschäft in Schwellenländern ausgebaut.