cru Düsseldorf – Uniper baut am Standort Irsching bei Ingolstadt in Süddeutschland ein neues Gaskraftwerk mit einer Kapazität von 300 Megawatt, das als Sicherheitspuffer bei Engpässen in der Stromversorgung einspringen soll. Dafür hat der Kraftwerksbetreiber bei einer Ausschreibung den Zuschlag des Übertragungsnetzbetreibers Tennet erhalten, wie das Düsseldorfer Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Das Kraftwerk soll rechtzeitig zum Atomausstieg vom 1. Oktober 2022 an in besonderen Notsituationen – wie etwa einer “Dunkelflaute”, wenn die Sonne kaum Solarstrom liefert und eine Flaute die Windräder still stehen lässt – als Sicherheitspuffer bereitstehen.Als sogenanntes besonderes netztechnisches Betriebsmittel wird es nicht dem Markt zur Verfügung stehen, sondern kurzfristig einspringen, wenn die Systemsicherheit gefährdet ist. Der Gesetzgeber verfolgt damit das Ziel, die Zuverlässigkeit des Stromversorgungssystems auch künftig zu gewährleisten. Tennet hatte Ende Juni zusammen mit den Netzbetreibern Amprion und TransnetBW insgesamt für vier besonders vom Atomausstieg betroffene Regionen in Süddeutschland den Bau von 300 Megawatt starken Anlagen ausgeschrieben. Gaskraftwerke lassen sich, wenn der Ökostrom zeitweise fehlt, besonders flexibel und schnell hochfahren. Zudem stoßen sie weniger CO2 aus als Steinkohlekraftwerke und lohnen sich deshalb zunehmend, weil der CO2-Preis steigt.—– Leitartikel Seite 6