Uniper leistet Rückzahlungen an den Bund
Der Energiekonzern Uniper hat begonnen, die vom Bund für seine Rettung geleistete Staatshilfe zurückzuzahlen. Das Unternehmen habe dem Staat 530 Mill. Euro aus realisierten Schadenersatzzahlungen vom russischen Konzern Gazprom überwiesen, teilte Uniper am Dienstag bei der Vorlage der Neun-Monats-Zahlungen mit. Der Konzern habe eine weitere Rückstellung für Zahlungen an den Bund gebildet, die mittlerweile knapp 2,5 Mrd. Euro wert sei. „Beide Zahlungen sind als Rückzahlungen an den deutschen Steuerzahler zu betrachten“, erläuterte Uniper.
Der Bund hatte den größten deutschen Gaskonzern nach dem russischen Gaslieferstopp 2022 mit Eigenkapital in Höhe von 13,5 Mrd. Euro vor der Pleite bewahrt. Nach der Verstaatlichung hält der Staat 99,12 % an dem Unternehmen, muss den Anteil EU-Auflagen zufolge aber bis 2028 auf mindestens 25 % plus eine Aktie reduzieren.
Uniper bestätigte am Dienstag die Prognosen für 2024, wonach etwa das bereinigte Ebitda zwischen 1,9 und 2,4 Mrd. Euro liegen soll. In den ersten neun Monaten lag es bei 2,18 (Vorjahr: 6,08) Mrd. Euro.
Ausblick für 2024 bestätigt
Mit Stromerzeugung und Gashandel hat der verstaatlichte Energiekonzern in den ersten neun Monaten unterm Strich knapp 1,3 Mrd. Euro verdient. Das bereinigte Nettoergebnis habe damit erwartungsgemäß deutlich unter dem Vorjahreswert von 3,7 Mrd. Euro gelegen, teilte Uniper in Düsseldorf mit. Grund für den hohen Gewinn 2023 waren unter anderem hohe Handelsgewinne und niedrige Preise bei der Gasbeschaffung. 2024 will Uniper unter dem Strich 1,1 Mrd. bis 1,5 Mrd. Euro verdienen
Das Unternehmen habe sich in einem zunehmend normalisierten Marktumfeld operativ stabil entwickelt, sagte Finanzvorständin Jutta Dönges. Den Ausblick für 2024 habe man daher bestätigen können. „Das ist insgesamt eine erfreuliche Entwicklung - auch wenn dieses Ergebnisniveau in den kommenden Jahren so nicht wiederholbar sein wird.“
Sie betonte, dass der Konzern bei der Entwicklung hin zu einem „grüneren“ Unternehmen Fortschritte mache. „Knapp 50 % der von uns im Jahr 2024 bislang produzierten Strommenge ist CO2-frei, und den Kohleausstieg setzen wir konsequent um.“